Förderung für Neusser Hydro-Werk möglich Aluminium-Recycling als Beitrag zum Klimaschutz

Neuss · Neuss gehört ist mit seinen Aluminiumhütten Standort eines der weltweit größten Industriecluster. Zur Rückgewinnung und Aufbereitung von Altaluminium hat der Hydro-Konzern schon Millionen investiert. Jetzt zeichnet sich eine Förderung ab.

 Tauschten sich über den Strukturwandel im Rheinischen Revier aus (v.l.): Jürgen Steinmetz, Thomas Mock, Hans-Jürgen Petrauschke, Volker Backs und Ralph Sterck.

Tauschten sich über den Strukturwandel im Rheinischen Revier aus (v.l.): Jürgen Steinmetz, Thomas Mock, Hans-Jürgen Petrauschke, Volker Backs und Ralph Sterck.

Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

Neues Aluminium aus alten Autofelgen oder aus Getränkedosen gewinnen und gleichzeitig 95 Prozent des Energiebedarfs einsparen – Recycling kann einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz in der Industrie leisten. Deshalb hat sich die Hydro Aluminium Rolled Products GmbH in Neuss vorgenommen, ihr Werk und auch die nachgelagerte Wertschöpfungskette durch verstärkte Recycling-Aktivitäten zukunftsfähig aufzustellen. Einen entsprechenden Förderantrag für Mittel aus dem Sonderetat zur Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier hat das Unternehmen bei der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) gestellt. Der Aufsichtsrat der ZRR hatte dem Projekt den zweiten von insgesamt drei Sternen verliehen und somit als „tragfähiges Vorhaben“ eingestuft.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ZRR-Geschäftsführer Ralph Sterck und Volker Backs von Hydro Deutschland haben sich jetzt mit der Frage einer Umsetzung beschäftigt.

„Der ZRR-Aufsichtsrat hat dem Antrag vor dem Hintergrund der enormen Energie- und Materialeinsparungen bescheinigt, eine gute und umsetzungsfähige Idee für den Strukturwandel zu sein“, sagte Steinmetz. „Jetzt geht es darum, einen passenden Förderzugang zu finden.“ Petrauschke kritisierte in diesem Zusammenhang die strengen Regeln des EU-Beihilferechts. „Sie erschweren die Förderung von Unternehmen enorm“, so der Landrat. „Wenn wir zur Erreichung der Klimaschutzziele die Anforderungen an die Wirtschaft höherschrauben, muss es auch erlaubt sein, die dafür notwendigen Anpassungen der Unternehmen zu fördern.“

Bei dem Projekt geht es darum, die Verarbeitungsanlagen und Öfen im Neusser Werk für Recycling-Material umzurüsten. Durch Kreislaufwirtschaft und innovative Verarbeitung von Urban-Mining-Rohstoffen sollen neue klimaschonende Rohstoffe bei gleichzeitiger Unabhängigkeit von globalen Lieferbeziehungen erzeugt werden. So werde einer energieintensiven Branche der Weg in die Zukunft geebnet.

(NGZ)
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