NGZ-Zusteller in Neuss Unterwegs, wenn (fast) alle noch schlafen

Neuss · Bis zu 150 Exemplare der Neuß-Grevenbroicher Zeitung steckt Reinhold Domin jede Nacht in die Briefkästen seines „Reviers“. Der 66-Jährige erklärt, warum ihm der Job Freude bereite.

 Sechs Mal in der Woche nachts in Neuss unterwegs ist NGZ-Zusteller Reinhold Domin. Zu seinem Revier gehört auch die Hafenstraße.

Sechs Mal in der Woche nachts in Neuss unterwegs ist NGZ-Zusteller Reinhold Domin. Zu seinem Revier gehört auch die Hafenstraße.

Foto: Andreas Woitschützke

Seinen Biorhythmus musste er ändern, doch das habe ihm nicht viel ausgemacht, weil sein Job eben Spaß mache, sagt Reinhold Domin, NGZ-Zusteller im Hafen- und Marienviertel sowie an der Krefelder Straße. 140 bis 150 Zeitungen sind es, die der 66-Jährige jede Nacht in die Briefkästen steckt, damit die Abonnenten der Neuß-Grevenbroicher Zeitung beim Frühstück die neuesten Nachrichten auf dem Tisch haben.

Gegen 1.15 Uhr startet der Krefelder in seinem Revier, in der Regel eine Stunde später ist er fertig – mit dem Zeitungsaustragen, denn Reinhold Domin hat noch einen anderen Job: Wenn „seine Zeitungen“ alle gut verstaut sind, kontrolliert er im Neusser Stadtgebiet noch diverse Abladestellen. „Ich bin mit den anderen Zustellern in Kontakt, sie melden mir, wenn Zeitungen nass geworden sind oder einige Exemplare fehlen. Dann informiere ich den Nachlieferdienst. Der wiederum bringt die Exemplare, die an der Moselstraße bereit liegen, dorthin, wo sie fehlen oder ausgetauscht werden müssen.“

Den Zusteller-Job begann Domin vor gut zehn Jahren in Willich – und das aus einem einfachen Grund: der Leidenschaft für ein Auto. „Ich wollte mit meinem Hobby nicht das Familienbudget belasten und suchte eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit“, erzählt er. Damals war er noch hauptberuflich als Selbständiger im Vertrieb von chemischen Produkten unterwegs. Diese Arbeit gab er aber schnell auf und setzte ganz auf das Zeitungsgeschäft, als Gebietsleiter für Dormagen und Rommerskirchen. Eine private Krise jedoch forderte seine ganze Kraft und er musste die Arbeit aufgeben. „Doch nach zwei Jahren habe ich mich zurückgemeldet und bin seitdem in Neuss unterwegs.“

Nach Austragen und Kontrollfahrten fährt er noch in sein Büro nach Mönchengladbach und hört dort den Anrufbeantworter mit den Nachrichten von den Kollegen ab. Wer hat sich krank gemeldet, wer hatte eine Panne mit dem Wagen, wo fehlen noch Zeitungen – da muss rasch organisiert und koordiniert werden. Gegen 8 Uhr am Morgen heißt es dann für Reinhold Domin „Gute Nacht“. Dann gönnt er sich vier Stunden Schlaf. Spätestens um 21 Uhr geht er wieder ins Bett, denn um Mitternacht klingelt der Wecker. Dann heißt es, raus aus den Federn und ab nach Neuss. Und dort „raus aus dem Auto“ und Zeitungen austragen.

„Mir macht die Arbeit wirklich Spaß und schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Kleidung“, sagt er. Besonders freut er sich, wenn Abonnenten am Jahresende irgendwo versteckt ein kleines Päckchen hinterlegen und so zeigen, dass sie seine Arbeit wertschätzen. Übrigens: Einen neuen Bekanntenkreis hat er mittlerweile auch, nämlich verschiedene Tankwarte, die ebenfalls in der Nacht arbeiten und bei denen er sich schon einmal einen Kaffee holt.

Wer Interesse an der Arbeit als Zusteller hat, kann sich unter www.zusteller.de informieren oder sich auch direkt unter https://zusteller.de/jetzt-bewerben/ bewerben. Weitere Infos unter 0800 1303132 oder per WhatsAppp unter 0170 8791125.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort