Neuss Als Neuss Klosterstadt war

Neuss · Neusser Ecken Im Mittelalter prägten Klöster Stadtbild und Alltag der Menschen. Neuss Marketing und NGZ laden dazu ein, bei der Themen-Tour mit Helmut Wessels mit der Kamera in diese Epoche einzutauchen.

 Helmut Wessels stammt aus dem Emsland, lebt seit 1982 in Neuss und ist ein Kloster-Fan.

Helmut Wessels stammt aus dem Emsland, lebt seit 1982 in Neuss und ist ein Kloster-Fan.

Foto: woi

Es ist diese Konzentration, diese Geballtheit, die Helmut Wessels beeindruckt: "Nach Köln und Aachen gehörte Neuss im Mittelalter zu den klosterreichsten Städten", weiß der Wahl-Neusser, der Autor, Fremdenführer und Geschäftsmann zugleich ist. "Bei etwa 4000 Einwohnern hatte Neuss rund 15 Konvente." Von einigen sind heute – teilweise versteckt – nur noch Reste zu finden. Doch im und rund um den historischen Stadtkern existieren auch anno 2012 einige Klöster, und möglicherweise mehr, als manchem beim Einkaufsbummel bewusst ist.

"Die Idee hinter unserer Touren-Reihe "Neusser Ecken" ist ja, den Menschen Gelegenheit zu geben, ihre Heimatstadt einmal aus ungewohnter Perspektive kennen zu lernen", erklärt Peter Rebig, Geschäftsführer von Neuss Marketing. Seit Anfang März können alteingesessene "Nüsser" und "angelernte" Neusser in zweiwöchigem Turnus berühmte wie verborgene "Neusser Ecken" erkunden, Neues erfahren, aber auch vermeintlich Bekanntes aus anderem Blickwinkel wahrnehmen – und mit den "Neusser Ecken" von Konditor Wegel auch die süße Seite der Stadt kosten.

"Wenn wir als Touristen unterwegs sind, haben wir den Fotoapparat dabei. Warum sich nicht einmal die eigene Stadt auf diese Weise erschließen?", findet Rebig und weist auf den begleitenden Fotowettbewerb hin.

Reich an Fakten und Anekdoten ist sie, die Geschichte der Neusser Klöster und Ordensgemeinschaften, von der Helmut Wessels am Samstag berichten wird – diesmal nicht im Gewand des Stadtschreibers Christianus Wierstraet, in dessen Rolle er seit mehr als elf Jahren bei seinen Stadtführungen schlüpft, und auch nicht als der namenlose Mönch, sondern schlicht als er selbst. Der gebürtige Emsländer, der seit 1982 in Neuss lebt, ist ein Kloster-Fan. Und wird die Teilnehmer des etwa zweistündigen Rundgangs sicher mit seiner Begeisterung anstecken.

Vom Startpunkt aus, dem außerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung gelegenen Kloster Immaculata, nähert sich die Gruppe der Stadt durchs Obertor, wie es auch schon die Pilger aus Richtung Köln vor Jahrhunderten taten. Minoriten, Jesuiten und Alexianer; Herz-Jesu-, Sebastianus- und Klarissenkloster; Kapellen und Kirchen, nicht zuletzt das Zeughaus – immerhin die Kirche des ehemaligen Observantenklosters – liegen an der Wegstrecke. Zu allem weiß Wessels Spannendes, Wissenswertes oder Heiteres zu berichten. Und wo nur noch wenig zu sehen ist, da hilft er der Fantasie mit alten Ansichten, Fotos und Zeichnungen nach. Denn Künstler Wessels hat sich beispielsweise an eine Rekonstruktion seines Neusser "Lieblingsklosters" gewagt: die ehemalige Benediktinerinnenabtei St. Quirin, die um 1200 in ein Damenstift umgewandelt wurde.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort