Neuss "Alexius"-Projekt startet mit Straßenbau

Neuss · Der Berghäuschensweg wird um eine Spur verbreitert. Das soll verhindern, dass dieser Engpass nach dem Bau des neuen Stadtteiles auf dem Krankenhausgelände vollends verstopft. Mittelfristig wird auch der Alexianerplatz umgebaut.

Es ist eine Vorsichtsmaßnahme: Bevor mit der Bebauung des Krankenhausgeländes am "Alexius" eines der bedeutendsten städtebaulichen Vorhaben in Neuss beginnt, knöpft sich die Stadt - damit das Quartier nicht am Verkehr erstickt - den Berghäuschensweg vor. Er wird zwischen dem Alexianerplatz und Meertal umgebaut und deutlich verbreitert. "Die Straße ist schon heute ein Engpass", berichtet Karl-Heinz Baum (CDU), der Vorsitzende des Planungsausschusses.

Doch das "Aufbohren" des Berghäuschensweges ist nur Phase eins. Eine Verlängerung der Ausbaustrecke bis zur Autobahn schließt sich in Phase zwei an, wenn das Gelände der ehemaligen Eternit-Fabrik (heute: Etex) bebaut wird. Dazu werden gerade in einem städtebaulichen Wettbewerb Ideen entwickelt. Phase drei ergibt sich aus dem Vorhaben des Bauvereins, vis-a-vis zum Alexianerkloster und dem leerstehenden Psychiatrie-Fachkrankenhaus das ehemalige Gelände der Sauerkrautfabrik Leuchtenberg mit Wohnhäusern zu bebauen. Mittelfristig wird dann auch der gesamte Alexianerplatz zwischen Augustinusstraße und Kölner Straße umgestaltet. Die Planungen dafür laufen schon, berichtet der Beigeordnete Christoph Hölters, der vor der Fabrik Leuchtenberg einen Streifen für eine mögliche Verlängerung der Straßenbahnlinie 709 ins Hammfeld frei halten lässt. Mit einer - schon vor Jahren beschlossenen - Wohnbebauung zwischen den Gewerbe-Komplexen im Hammfeld, dem kleinen Stadtteil auf dem Alexianer- und den Wohnhäusern auf dem Leuchtenberg-Gelände würden genug Menschen in diesem Teil der Stadt wohnen, die eine solche Infrastrukturinvestition rechtfertigen könnten, sagt Hölters.

Für Phase eins wurde jetzt die Ausbauplanung angeschoben. 1,26 Millionen Euro hat die Verwaltung dafür grob veranschlagt. Was die Neusser dafür bekommen, wurde den Anwohnern bereits in einer Infoveranstaltung vorgestellt. Grob gesagt sind es drei Dinge: einen verbreiterten Berghäuschensweg, eine neue Einmündung zum neuen Quartier in Höhe des ehemaligen Kloster-Bauernhofes, sowie neu geordnete Rad- und Fußwege.

Platz für das Projekt wird auf der nordwestlichen Seite des Berghäuschensweges geschaffen. Der Wirtschaftshof des Klosters einerseits sowie die Wohnhäuser an der Einmündung zum Alexianerplatz andererseits werden dazu abgerissen. Diese sind erkennbar zu einem großen Teil schon von den Bewohnern verlassen worden.

Die ersten neuen Häuser werden vom alten Berghäuschensweg so weit abgerückt, dass dieser eine dritte Fahrspur bekommen kann. Stadtauswärts Richtung Gnadental bleibt es bei einer Spur, stadteinwärts gibt es künftig zwei Geradeaus-Spuren in Richtung Hammfelddamm und eine Linksabbiegespur, die deutlich verlängert wird.

Wie weit der Straßenraum in Richtung des Alexianergeländes ausgeweitet wurde, wird nach Fertigstellung eine grüne Mittelinsel deutlich machen, die demnächst die stadtaus- und stadteinwärts führenden Spuren trennt. Auf ihr stehen Bäume, die heute zum Klosterareal gehören und durch diesen Kniff gerettet werden sollen. Diese Lösung macht es aber erforderlich, über die Platzierung der Bushaltestellen Alexianerplatz und Kölner Straße neu nachzudenken.

(-nau)
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