Neuss Abschied von Shakespeare

Neuss · Nach zehn Jahren als Ausstatterin des Shakespeare-Festivals orientiert Susanne Wohlfahrt sich neu. Sie organisierte Möbel, pflegte Rosenstöcke, suchte Leuchter und machte aus dem Theaterbesuch mehr als ein kulturelles Ereignis.

 Susanne Wohlfahrt konzentriert sich jetzt auf Ausstattung und Gestaltung von Firmenevents und privaten Festen.

Susanne Wohlfahrt konzentriert sich jetzt auf Ausstattung und Gestaltung von Firmenevents und privaten Festen.

Foto: woi

Mit der Familie in Urlaub fahren oder entspannt mit Freunden im Eiscafé sitzen ohne ständig auf die Uhr zu schauen, das ist in diesem Sommer für Susanne Wohlfahrt zum ersten Mal nach zehn Jahren wieder drin. Nach einem Jahrzehnt, in dem sie alljährlich im Januar begann, mit Schneidern, Schreinern und Technikern zu reden, um Vorbereitungen für das Shakespeare-Festival zu treffen, hat sich die langjährige Verantwortliche all dessen, was den Besuch des Festivals zwischen wallendem Samt in Königspurpur, stilvollen Möbeln und duftenden Rosenblättern zum Event macht, zu entledigen. Jetzt konzentriert sie sich auf Ausstattung und Gestaltung von Firmenevents und privaten Festen.

Wohlfühlinsel gestalten

Keine leichte Aufgabe war es vor zehn Jahren für die Ausstatterin, an der Rennbahn eine Wohlfühlinsel zu gestalten, die den Besuchern ein angenehmes Verweilen ermöglicht und aus dem Besuch der Aufführungen mehr macht als nur ein kulturelles Ereignis: "Das Konzept bestand darin, den Besuchern einen Treffpunkt anzubieten, an dem sie sich schon lange vor den Aufführungen mit Freunden treffen, gemeinsam essen und trinken und danach das Stück anschauen, und dieses Konzept ist voll aufgegangen," erzählt Susanne Wohlfahrt und erinnert sich an die ersten Kronleuchter, mit denen sie 2001 begann, Sommernachtsträume ganz eigener Art zu gestalten.

Jahr für Jahr wurde der Fundus mit einem kleinen Budget aufgestockt, gute Beziehungen zum Rheinischen Landestheater erlaubten es außerdem, den Fundus der Neusser Bühne für die Festivaltage im Sommer zu nutzen. "Alle paar Jahre wurde ein wenig mehr Samt gekauft, aber manches, was fehlte, haben alle gemeinsam auch im eigenen Freundeskreis organisiert", erklärt die Fachfrau für Eventgestaltung, für die es selbstverständlich war, die Rosenstöcke für das Festival den Rest des Jahres zu pflegen.

Eine Herausforderung war es, die Ideen des Teams aufzugreifen und ins Gesamtkonzept einzubauen. An jedem Tag des Festivals war sie zehn Jahre lang vor Ort: "Schließlich soll alles für die Besucher am letzten Tag genauso aussehen wie am ersten". Die jährliche Neugestaltung des Festivalmottos war für die Besucher jedes Mal eine Überraschung: "Manchmal stand ein Bett für Romeo und Julia in der Wetthalle oder es steckten à la Macbeth blutige Messer in den Wänden. Und einmal applaudierten einige Besucher, als sie mich sahen und sagten, 'da kommt die Rosenfrau'," sagt sie. Und freut sich.

(NGZ)
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