Stadtwerke specken Pläne zur Stadtbad-Sanierung ab Leistungsstützpunkt in Neuss nicht gefährdet

Neuss · Abgespeckte Version der Stadtbad-Sanierung hilft vor allem den Vereinen.

 Das Stadtbad ist ein Landesleistungsstützpunkt für die Sportart Schwimmen. Die geplante Schließung im Sommer gefährdet den nicht.

Das Stadtbad ist ein Landesleistungsstützpunkt für die Sportart Schwimmen. Die geplante Schließung im Sommer gefährdet den nicht.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Das dürfte nicht allzu häufig vorkommen: Die Investition in die Sanierung eines öffentlichen Schwimmbads fällt deutlich geringer aus, als ursprünglich vorgesehen – und es herrscht gerade deswegen Friede, Freude, Eierkuchen unter allen Beteiligten und Betroffenen. Dieses Bild zeigt sich zumindest derzeit im Fall des Neusser Stadtbads, das immerhin schon 37 Jahre „auf dem Hubboden“ hat. Die Äußerungen zu der Entscheidung, von einer Grundsanierung und einer Sperrung des Bades für bis zu zwei Jahre abzurücken, reichen von „Die Lage ist entspannt“ (Sportausschuss-Vorsitzender Rolf Knipprath) bis zu „Wir können zufrieden sein“ (Siegfried Willecke, Chef des Neusser Schwimmvereins).

Die abgespeckte Sanierung freut wohl Eltern und Babys beim Säuglingsschwimmen genauso wie ambitionierte Vereinsschwimmer. Und das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Denn: Die Light-Version kann zur Hälfte in diesem und der Rest im kommenden Sommer abgearbeitet werden, die Schließung reduziert sich im Kern auf die Ferienwochen. „Das bietet für die schwimmsporttreibenden Vereine und die übrigen Schwimmbadnutzer eine deutliche Entlastung“, heißt es von der NBE. NSV-Vorsitzender Willecke formuliert es drastischer: Andernfalls wäre das leistungssportliche Schwimmen „tot“ gewesen. Einen Neusser Top-Athleten wie Thomas Rupprath hätte der NSV danach wohl kaum noch hervorbringen können. „Unsere jungen Talente wären bei einer längeren Schließung wohl weg“, meint Willecke und meint etwa den 18-jährigen Freistil-Spezialisten Aaron Schmidt.

Der Verein mit rund 1900 Mitgliedern, davon mehr als die Hälfte Jugendliche, braucht das Stadtbad mit seiner 50-Meter-Bahn. Diese ist „unabdingbar fürs Training“. Jeden Tag außer sonntags, meist am späten Nachmittag und am Abend, steigen die Sportler an der Niederwallstraße ins gechlorte Wasser. Denn der Standort ist Landesleistungsstützpunkt in NRW. Willecke geht davon aus, dass das Bad bei der anstehenden Sanierung über die ohnehin trainingsfreien Sommerferienwochen hinaus nur jeweils drei bis vier Wochen geschlossen bleibt. „Wir hoffen dafür auf Ersatzzeiten im Freibad in Reuschenberg“, sagt er. Der Status als Leistungsstützpunkt wäre nicht gefährdet.

(boss)
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