Neuss Abgehängt

Neuss · Neuss Residenza heißt die schlanke Leuchte, die modernen Chic in den Neusser Hauptstraßenzug bringen soll. Doch Residenza wird nicht überall zwischen Bahnhof und Zollstraße ihren hellen Schein verbreiten. Auf der Krefelder Straße bleibt es bei den kugelrunden Leuchten im Design vergangener Jahrzehnte, denn dieser Teil der Achse quer durch die Innenstadt wird abgekoppelt von allen Bemühungen, "dem Haupteinkaufsbereich von Neuss ein modernes, zeitgemäßes Erscheinungsbild zu geben", wie die Verwaltung das Ziel der Neugestaltung blumig beschreibt. Es werden feine Unterschiede gemacht.

Neuss Residenza heißt die schlanke Leuchte, die modernen Chic in den Neusser Hauptstraßenzug bringen soll. Doch Residenza wird nicht überall zwischen Bahnhof und Zollstraße ihren hellen Schein verbreiten. Auf der Krefelder Straße bleibt es bei den kugelrunden Leuchten im Design vergangener Jahrzehnte, denn dieser Teil der Achse quer durch die Innenstadt wird abgekoppelt von allen Bemühungen, "dem Haupteinkaufsbereich von Neuss ein modernes, zeitgemäßes Erscheinungsbild zu geben", wie die Verwaltung das Ziel der Neugestaltung blumig beschreibt. Es werden feine Unterschiede gemacht.

Eine Umgestaltung sei nicht vorgesehen, weil die Krefelder Straße erst vor rund 17 Jahren mit Fördermitteln des Landes ein neues Gesicht erhielt. Damals ging es weniger um die Aufwertung zur Einkaufsstraße, vielmehr war das im Zusammenhang mit dem Ausbau der Adolf-Flecken-Straße verfolgte Ziel, den ÖPNV zu beschleunigen. Große Sorge in der Verwaltung ist es, so bestätigte Rathaussprecher Michael Kloppenburg, dass ein Teil dieser Zuschüsse vom Land zurück verlangt werden könnte, wenn die Krefelder Straße "schon wieder" überarbeitet wird. So soll alles bleiben wie gehabt. Vorsichtshalber.

Thomas Toll, der Vorsitzende des Neusser City-Treff, nennt diese Rückzahlungssorge ein Gerücht vermutet, diese vermeintliche Drohung liefere der Politik nur ein Argument, hinter dem man sich verstecken könne. "Ich glaube, dass bei modernen Betrieben solche Maßnahmen nach 17 Jahren abgeschrieben sind", sagt der Sprecher der Einzelhändler, der überzeugt ist: Viele Händler an der Krefelder Straße haben noch gar nicht gemerkt, wie ihnen da geschehen soll.

Ganz stimmt das nicht. Lutz Lewejohann (Gutenberg-Buchhandlung) sieht die Gefahr, dass die Krefelder Straße im Vergleich zu Büchel oder Niederstraße weiter eine Straße zweiter Klasse bleiben könnte genau. Im Sinne der Einkaufsstadt Neuss als Ganzes könne eine solche Unterscheidung nicht sein. "Allein wenn ich sehe, wie viele Menschen vom Bahnhof aus in die Stadt strömen", hält er dagegen. Die Krefelder Straße - das Entree zur Innenstadt.

An der Grundsubstanz der Straße könne man wenig ändern, weiß Toll. Die Bürgersteige abzusenken, wie von Hafenstraße bis Peter-Wilhelm-Kallen-Straße geplant, verbietet sich aus Gründen der Verkehrssicherheit. Aber wenigstens der Belag der Bürgersteige sollte den gleichen hellgrauen Granit bekommen und auch die Lampen müsste man angleichen. Wenn dann noch der Übergang zur Niederstraße (Kreuzung Hafenstraße) neu gemacht wird, so Toll, "hätten wir nicht diesen zu erwartenden Bruch"

In der Politik gibt es schon Stimmen, die diese Sorge teilen. CDU-Chef Jörg Geerlings: "Ich verstehe die, die sagen: Der Büchel wird Filet, wir bleiben Nackenkotelett."

(NGZ)
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