Neuss 60 Teilnehmer beim Neujahrsschwimmen

Neuss · Seit 1998 organisiert die Wasserwacht das Neujahrsschwimmen durch die 13 Grad warme Erft.

 Rund 60 Schwimmer sind am Sonntag in das 13 Grad warme Wasser der Erft gestiegen, um auf diese Weise das neue Jahr zu begrüßen.

Rund 60 Schwimmer sind am Sonntag in das 13 Grad warme Wasser der Erft gestiegen, um auf diese Weise das neue Jahr zu begrüßen.

Foto: A. Woitschützke

Wenn das Wasser wärmer ist als die Außentemperatur, dann ist Neujahrsschwimmen. Rund 60 Teilnehmer hat die traditionell am ersten Sonntag des neuen Jahres stattfindende Veranstaltung der Wasserwacht gestern.

Treffpunkt ist am Südpark. Von dort aus geht es mit dem Auto zur Erprather Mühle, wo die Teilnehmer in das 13 Grad warme Erftwasser springen. Begleitet werden die Schwimmer von einer rund 40-köpfigen Wander-Gruppe, die auf kleinen Trampelpfaden neben der Erft mitläuft, und von sieben Kanuten, die gemütlich vorweg paddeln.

Unterwegs gibt es auf der Brücke am Gerhard-Hoeme-Weg, nahe des Kinderbauernhofs, eine kleine Pause. Dort verlassen die Schwimmer das Wasser kurz für einen Glühwein oder einen Tee. Viele springen aber schnell wieder ins Wasser. Schließlich ist es dort deutlich wärmer als draußen, wo es gestern eine Außentemperatur von fünf Grad hatte. Ziel ist schließlich der Sportplatz in Grimlinghausen, wo warm geduscht wird und eine warme Erbsensuppe bereit steht.

Mutig genug sind vor allem erfahrene Schwimmer, die auch ehrenamtlich mit Wasser zu tun haben. So waren Mitglieder der DLRG aus dem Rhein-Kreis, die im vergangenen Jahr gegründete Wasserrettungsgruppe der Feuerwehr Grimlinghausen, der Tauchsportverein Pulchra Amphora, der Tauchclub Kaarst und der Polizeisportverein mit dabei.

"Viele kennen wir, weil wir mit ihnen über das Jahr gemeinsame Einsätze oder Schulungen absolvieren", sagt der Organisator und technische Leiter der Wasserwacht Detlev Rohr (48). "Aber beim Neujahrsschwimmen kann man mal ganz anders ins Gespräch kommen und einen guten Zusammenhalt aufbauen."

Das bestätigt auch Karsten Hinz, Abteilungsleiter Jiu-Jitsu vom Polizeisportverein. "Das ist hier eine Mordsgaudi und ein tolles Event", sagt der 55-Jährige. Beim Schwimmen bleibe genug Zeit, "in aller Ruhe zu quatschen".

Körperliche Zufriedenheit gibt es gratis obendrauf. "Ich habe danach immer für zwei Wochen den Kopf völlig frei", sagt Wolfgang Poluzyn. Mit 59 Jahren ist der Küchenchef des Restaurant Essenz gestern der älteste Schwimmer. Als er aus dem Wasser steigt, spürt er sein Alter aber kaum noch: "Ich fühle mich wie 25", sagt er und lächelt zufrieden.

(JaHu)
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