Christian Lindner, liberaler NRW-Chef in Partei und Fraktion, hielt, was die Veranstaltungsreihe verspricht: "Klartext". Gastgeber sind gemeinsam die IHK, die Sparkasse Neuss und die Neuß-Grevenbroicher Zeitung. Nach einer halbstündigen Rede stellte sich Lindner den Fragen von Sven Gösmann, Chefredakteur unserer Zeitung.

Welche Bedeutung politische Rahmenbedingungen auch für die heimische Wirtschaft besitzen, machten Unternehmer in kurzen (Video-)Statements deutlich. "Wir brauchen keine Partei", sagte Alunorf-Geschäftsführer Thomas Geupel, "sondern eine wirtschaftsfreundliche Politik." Was die FDP unter wirtschaftsfreundlicher Politik versteht, fasste Lindner in zwei Thesen zusammen: Erstens müssten wirtschaftliches Handeln und Haften wieder zusammengeführt werden. Zweitens dürfe es nicht länger "Schattenbanken" geben: Jedes Finanzmarkt-Geschäft gehöre auf eine öffentliche Plattform, wo alle Partnern erkennbar seien.

Mit diesen Perspektiven liberaler Wirtschaftspolitik bereitete sich Lindner, obwohl im Bergischen Land zu Hause, auch im niederrheinischen Neuss ein Heimspiel. Das soll nach Willen des liberalen NRW-Spitzenmanns auch am Samstag (8.) so sein, wenn in der Stadthalle die Landeswahlversammlung seiner Partei zusammentritt, um die Landesliste für die Bundestagswahl 2013 aufzustellen. Bijan Djir-Sarai, Bundestagsabgeordneter aus Grevenbroich, ist für Platz 7 vorgesehen. Ein sicherer Platz, der zum Einzug in den Bundestag reichen würde - wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde nimmt.