Neuss 250 Ehrenamtler pro Jahr in "Jobs" vermittelt

Neuss · Die Freiwilligenzentrale zieht Bilanz: Im Vorjahr gelangen 250 Vermittlungen. Die neue Leiterin blickt positiv in die Zukunft.

 Sonja Neukirchen, seit kurzem Koordinatorin der Freiwilligenzentrale mit Ehrenamtler Peter Kierysch vor dem Büro am Meererhof

Sonja Neukirchen, seit kurzem Koordinatorin der Freiwilligenzentrale mit Ehrenamtler Peter Kierysch vor dem Büro am Meererhof

Foto: Andreas Woitschützke

Peter Kierysch ist Rentner, und doch noch lange nicht im Ruhestand. Für seine neuen Lebensabschnitt suchte er neue Aufgaben — und wurde bei der Neusser Freiwilligenzentrale fündig. Seit sechs Wochen ist der pensionierte Personaler, der "nebenbei" auch noch geschichte an der Universität Düsseldorf studiert, als Ehrenamtler aktiv.

"Vor einigen Monaten habe ich beschlossen, mich ehrenamtlich zu engagieren. Ich nahm mit der Zentrale Kontakt aufg und habe schnell meinen Platz gefunden", erzählt Peter Kierysch. Als Ehrenamtler arbeitet er nun direkt in der Zentrale. In das Büro am Meererhof kommen Menschen, die gerne ehrenamtlich tätig werden möchten. Die Mitarbeiter der Freiwilligenzentrale vermitteln den Interessierten passende Tätigkeiten. Träger der gemeinnützigen Einrichtung sind die Caritas und die Diakonie, das Büro wird von Ehrenamtlern zehn Stunden pro Woche geführt.

"Wir haben sehr vielfältige Tätigkeiten für Ehrenamtler", erklärt Sonja Neukirchen, seit diesem Jahr neue Koordinatorin der Freiwilligenzentrale. Schulen, Vereine und Seniorenheime sind nur einige der Einrichtungen, die Tätigkeiten anbieten. Die Ehrenamtler arbeiten als Vorleser, Hausaufgabenbetreuer, unterstützen Sportvereine oder Senioren. "Viele Ehrenamtler haben eine Vorstellung, in welchen Bereichen sie tätig werden möchten", sagt Neukirchen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird jeder Interessent beraten. Gleiches gilt für die Einrichtungen und Unternehmen, die ein Ehrenamt anbieten möchten. Ihnen werden Möglichkeiten gezeigt, wie und wo Plätze geschaffen werden können. "Zum Schluss bringen wir Angebot und Nachfrage zusammen, das läuft wie in der Marktwirtschaft", erklärt die Koordinatorin.

Als Ehrenamtler betätigen sich Menschen aller Altersgruppen. "Zu uns kommen viele Schüler, die vor Ausbildung oder Studium in bestimmte Bereiche schnuppern wollen", sagt Neukirchen. Oft sind es auch Eltern in Elternzeit, die ihre Fähigkeiten als Ehrenamtler anbieten. "Immer größer wird der Anteil der Senioren", erklärt Neukirchen. Viele scheiden früher aus dem Beruf aus als noch vor einigen Jahren und fühlen sich auch im Alter noch fit.

Um Chancen im Ehrenamt bekannt zu machen, gibt es viele Projekte. "Wir machen Aktionen mit der Höheren Handelsschule Marienberg und haben eine Partnerschaft mit einer Kaarster Realschule", sagt Neukirchen. Auch mit Unternehmen arbeitet die Zentrale zusammen. Etwa beim Projekt "Wünsch dir was", bei dem ganze Abteilungen von Unternehmen eine ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen. Davon profitieren alle. "Das Unternehmen zeigt an seinem Standort soziales Engagement und die Einrichtungen sind froh über die Unterstützung", erklärt Neukirchen.

Das Interesse und die erfolgreichen Vermittlung von Tätigkeiten sind laut der Koordinatorin seit Jahren stabil, 250 Ehrenämtler konnten vermittelt werden. Gemessen an den kurzen Öffnungszeiten der Zentrale, die nur mit Ehrenamtlern besetzt ist, sei das eine gute Quote. "Für mich ist es eine persönliche Bereicherung als Ehrenamtler tätig zu sein, es macht Spaß und man lernt viele neue Menschen kennen", fasst Peter Kierysch den Reiz der freiwilligen Tätigkeit zusammen.

(NGZ)
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