Kloster Immaculata Hospiz-Gründung in Neuss war eine Pioniertat des Ordens

Neuss · Als eines der ersten Hospize öffnete das Augustinus Hospiz seine Türen für schwer erkrankte Gäste. In 25 Jahren begleiteten die Mitarbeiter viele Menschen am Ende des Lebenswegs.

 Pastor Jochen König, Rainer Pappert, Weihbischof Dominik Schwaderlapp, Hermann Gröhe, Heinz Günzher Hüsch und Generaloberin Maria Celina (v.l.) feierten am Freitag die Gründung des Augustinus-Hospiz vor 25 Jahren.

Pastor Jochen König, Rainer Pappert, Weihbischof Dominik Schwaderlapp, Hermann Gröhe, Heinz Günzher Hüsch und Generaloberin Maria Celina (v.l.) feierten am Freitag die Gründung des Augustinus-Hospiz vor 25 Jahren.

Foto: Andreas Woitschützke

Mit einem Gedenkgottesdienst, zelebriert von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, sowie einigen Gästen feierten Verantwortliche und die Mitarbeiter des Neusser Augustinus Hospiz ihr silbernes Jubiläum. Auch wenn die Runde kleiner ausfiel als gewünscht, wurde doch deutlich, dass die Arbeit im Hospiz eine Herzenssache der  Augustinerinnen und der Augustinus-Gruppe ist, die seit 2018 mehrheitlich an der Einrichtung beteiligt ist. 

Als das Hospiz im Kloster Immaculata 1995 eröffnet wurde, hatten die Neusser Augustinerinnen schon einiges an Pionierarbeit geleistet, war es doch eines der ersten  Hospize in Deutschland. Die acht Plätze waren regelmäßig ausgelastet, im Jahr 2015 wurde der Erweiterungsbau eröffnet. Seither können in zehn Zimmern Gäste auf ihrem letzten Weg begleitet werden. Zwei weitere Zimmer stehen für Angehörige zur Verfügung. Derzeit kümmern sich 21 Mitarbeiter unterschiedlicher Profession und 13 Ehrenamtler um die Gäste.

Von den ersten Anfängen an begleitet der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe das kleine Haus an der Augustinusstraße: „Ich fühle mich dem Haus verbunden, weil hier die Menschlichkeit gewahrt bleibt. Dieses Haus ist nicht nur mitten in der Stadt, sondern auch im gesellschaftlichen Leben der Stadt selbstverständlich.“

In den vergangenen Jahren hat sich die Palliativ-Versorgung für Menschen, denen die Medizin nicht mehr helfen kann, verbessert. Rund 3000 Gäste konnten die Mitarbeiter –  unterstützt von ehrenamtlichen Helfern – inzwischen  begleiten. Für Einrichtungsleiterin Andrea Wilgo war der Schritt in ein Hospiz eine logische Konsequenz, die sie aus ihrer Tätigkeit in der Altenpflege zog. „So kam ich in der Hospizarbeit an und wurde  über verschiedene Stationen in Neuss tätig“, erklärt sie.

In seiner Predigt hatte Weihbischof  Schwaderlapp mehrmals betont, dass das Hospiz ein Segen ist. Denn im Umgang mit dem Sterben zeige sich, wie hoch wir das Leben und die Würde des Menschen schätzen. Gerade in einer solch schwierigen Zeit sei menschliche Zuwendung nicht hoch genug anzusehen. Das Haus biete  Raum, um zur Ruhe zu kommen und sich dem Thema Tod zu stellen.

Das Hospiz ist in den zahlreichen Einrichtungen der St.-Augustinus Gruppe einzigartig. In den Senioreneinrichtungen und den Krankenhäusern wird eine palliativmedizinische Versorgung angeboten. „In unseren Senioreneinrichtungen ist es eher unser Ziel, die Bewohner im Haus zu versorgen, da sie dort ihr Zuhause gefunden haben und   in der Regel dort sterben wollen“, erklärt Evelyn Klasen, Geschäftsführerin der St. Augustinus Seniorenhilfe.

Für Rainer Pappert, einen der Geschäftsführer der Gruppe, ist das Hospiz ein kleiner aber wichtiger Baustein. Für ihn ist denkbar, sich weiter in dieser Richtung zu engagieren.

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