Neuss 100 Millionen Euro für Schulen

Neuss · Die Stadt hat in den vergangenen sechs Jahren große Anstrengungen unternommen, um Schulen zu bauen und zu sanieren. Jetzt sind die neue Halle und das Pädagogische Zentrum fast fertig – mit Verspätung allerdings.

 Das Material für die so genannten "Prallwände" ist mit Verspätung angekommen. Die schmucke Halle wird erst später als geplant fertig.

Das Material für die so genannten "Prallwände" ist mit Verspätung angekommen. Die schmucke Halle wird erst später als geplant fertig.

Foto: A. Woitschützke

Die Stadt hat in den vergangenen sechs Jahren große Anstrengungen unternommen, um Schulen zu bauen und zu sanieren. Jetzt sind die neue Halle und das Pädagogische Zentrum fast fertig — mit Verspätung allerdings.

Tausende Schüler genießen ihre Ferien, Lehrer die unterrichtsfreie Zeit. An vielen Neusser Schulen wird der "Leerstand" für Sanierungen und Brandschutzarbeiten genutzt. Auf mehr als sieben Millionen Euro beläuft sich die Summe, die das Gebäudemanagement Neuss (GMN) in den Sommerferien und danach verbaut. In den Herbstferien kommen nochmals knapp 1,5 Millionen hinzu.

Wie schlecht der Zustand der Schulen war, wie groß dementsprechend der Handlungsbedarf und wie intensiv sich die Stadt der Aufgabe stellte, zeigt diese Zahl: 100 Millionen Euro wurden in den vergangenen sechs Jahren in Sanierungen, aber auch in Neubauten gesteckt. "Eine gewaltige Aufgabe für das Gebäudemanagement", sagte Bürgermeister Herbert Napp.

"Leichte Verzögerung"

Diese Zahl nannte Napp gestern in einem Umfeld, in dem noch kräftig gewerkelt wird. Denn die Bauarbeiten an der neuen Dreifeldsporthalle und dem Pädagogischen Zentrum mit Mensa im Schulzentrum an der Weberstraße sind noch nicht abgeschlossen. Das wird auch zu Schuljahresbeginn nicht der Fall sein. "Wir haben eine leichte Verzögerung", räumte GMN-Chef Armin Krüger ein. "Vierzehn Tage später, bei der Turnhalle maximal drei Wochen, sind wir fertig." So lange werden die Schüler mit der vorhandenen provisorischen Mensa leben müssen.

Der Gebäudekomplex zwischen Bergheimer Straße und Weberstraße wird gleich mehrere Schulen versorgen und ist 6,8 Millionen Euro teuer. Davon werden 6,4 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert.

Die letzten Mittel werden im Dezember abgerufen, die letzten Verwendungsnachweise Ende Februar eingereicht — somit gibt es, sagt Krüger, keine zeitlichen Probleme, die Bundesmittel abzurechnen. Aus dem Konjunkturpaket waren zuvor das neue Feuerwehrhaus in der Nordstadt, die OGS für Martin-Luther- und Kreuzschule bezahlt worden.

Die dreigeschossige Mensa ist das Kernstück des Gebäudes. Als Essraum mit 400 Plätzen auf zwei Ebenen steht sie allen Schulen des Schulzentrums zur Verfügung, vor allem den beiden Ganztagsschulen, Humboldt-Gymnasium und Realschule Südstadt.

Die Mensafläche kann für Veranstaltungen auf bis zu 550 Plätze vergrößert werden. Im zweiten Obergeschoss wird die Bibliothek und Mediothek des Humboldt-Gymnasiums liegen. Die neue Dreifeldturnhalle wurde ein Geschoss tief ins Erdreich gesetzt. Sie überzeugt architektonisch mit einer teilweisen gebogenen Dachkonstruktion aus Holz. Eine Tribüne bietet Platz für 400 Zuschauer.

(NGZ/rl)
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