Laga in Kamp-Lintfort Wie profitiert man vom Event nebenan?

Neukirchen-Vluyn/Kamp-Lintfort · Die Grünen in Neukirchen-Vluyn regen an, die Stadt solle sich Gedanken über die Laga in Kamp-Lintfort machen.

 Der Terrassengarten des Klosters Kamp ist eine Anlage von hohem Rang. Sie steht als Beispiel der Gartenkunst auch für die erfolgreiche Bewerbung Kamp-Lintforts um die Ausrichtung der Landesgartenschau. In Neukirchen-Vluyn machen sich die ersten Politiker Gedanken, wie man von den Besucherströmen und der Publicity des Großereignisses profitieren könnte.

Der Terrassengarten des Klosters Kamp ist eine Anlage von hohem Rang. Sie steht als Beispiel der Gartenkunst auch für die erfolgreiche Bewerbung Kamp-Lintforts um die Ausrichtung der Landesgartenschau. In Neukirchen-Vluyn machen sich die ersten Politiker Gedanken, wie man von den Besucherströmen und der Publicity des Großereignisses profitieren könnte.

Foto: Foto. Archiv

Die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort wird ein Großprojekt, von dessen Glanz auch eine Nachbarstadt wie Neukirchen-Vluyb etwas abbekommen soll. Das zumindest hat Grünen-Fraktionsvorsitzender Tom Wagener jüngst in einer Haushaltsrede als Ziel genannt: "Was wir auch sehen wollen, ist eine Partizipation der Stadt Neukirchen-Vluyn an der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort. Hier müssen Ideen her! Hier gibt es große Entwicklungspotenziale und Fördermöglichkeiten, die es durch die Stadt zu nutzen gilt!"

Die Stadt Kamp-Lintfort wird die Landesgartenschau des Jahres 2020 ausrichten. Dass dieses Ereignis an Wirkung über die Stadt hinaus geht, wird auf der Internetseite von Kamp-Lintfort auch ausdrücklich vermerkt. Es handle sich um ein "überregionales und imageträchtiges Großevent mit interessanten und tollen Veranstaltungen aus Kunst, Musik und Kultur sowie zahlreichen Besuchern."

Gerade deshalb, meint Wagener, müsse man in Neukirchen-Vluyn überlegen, wie man dieses Ereignis in der Nachbarschaft begleite. Bislang habe er leider den Eindruck, "auf taube Ohren" zu stoßen. Auch beim jüngsten Bericht des Wirtschaftsförderungsverbandes "Wir 4" vor der Politik in Neukirchen-Vluyn sei das Thema nicht angeschnitten worden.

Doch was könnte Neukirchen-Vluyn tun? "Es wäre gut, über die Anbindung nachzudenken, über Radwege oder Busverbindungen", meint Wagener. Schließlich sei damit zu rechnen, dass Hotels und Gastronomen auch in Neukirchen-Vluyn vom Besucherandrang profitierten. Doch von Neukirchen-Vluyn aus gebe es im Grunde nur den Radweg entlang der B 510 - nicht eben attraktiv für Touristen.

Auch ein kulturelles Programm, mit dem sich Neukirchen-Vluyn parallel zur Laga profilieren würde, kann Wagener sich vorstellen. Und er hält es für sinnvoll, sich über Fördergelder zu informieren, die dank der Laga in die Region fließen könnten - vielleicht auch nach Neukirchen-Vluyn.

Für die Verantwortlichen in den Rathäusern ist das noch Zukunftsmusik. "Wir sind noch nicht bei der inhaltlichen Gestaltung", erklärt Heinz-Willi Pergens, Wirtschaftsförderer von Neukirchen-Vluyn. Martin Nothoff, der zuständige Dezernent in Kamp-Lintfort, will erst einmal "die Generalplanung auf den Weg bringen". Zwar habe man bereits Kontakte zur Agentur Niederrhein-Tourismus aufgenommen, einer gemeinsamen Plattform der Kommunen in der Region. "Aber da sollten wir in einem Jahr weiter schauen", schätzt Nothoff die Zeitschiene. So sieht es auch Markus Meyer, der Geschäftsführer des Neukirchen-Vluyner Werberings. "Das ist noch sehr weit weg."

Unter den übrigen Ratsfraktionen in Neukirchen-Vluyn schwankt die Stimmung zwischen Skepsis und einem vorsichtigem Optimismus. Norbert Gebuhr, Sprecher der Fraktion FDP/Piraten, betrachtet das Ganze nüchtern: "Was sollen wir denn machen? Neukirchen-Vluyn für die Kamp-Lintforter schmücken?" Markus Nacke, Fraktionschef der CDU, sieht dagegen Chancen für Hotels und Gastronomie. "Da die Laga ja sicher auch ältere Menschen anzieht, denke ich, der neue Wohnmobilplatz an der Dampfmühle könnte profitieren", vermutet er. Günter Zeller, Fraktionsvize der SPD, erklärt: "Wir haben mit den SPD-Fraktionsspitzen der anderen Wir 4-Kommunen schon einmal darüber gesprochen." Im nächsten Jahr, so sei es vereinbart, wolle man das Thema wieder angehen. Elisabeth Wannemacher, Ratsfrau der Fraktion NV Auf geht's, teilt ebenfalls mit, man wolle in den eigenen Reihen über dieses Thema im kommenden Jahr reden.

(s-g)
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