Rheurdt Benson bringt den Käse zum Kilimanjaro

Rheurdt · Nach einem Jahr Bundesfreiwilligendienst in Rheurdt will der 28-Jährige sein Wissen in Tansania weitergeben. Er bittet um Spenden.

 Benson Zebedayo Mongi vor der Nikolauskirche in Rheurdt.

Benson Zebedayo Mongi vor der Nikolauskirche in Rheurdt.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Mit einem mulmigen Gefühl brach Benson Zebedayo Mongi im Herbst 2017 auf. Ein Jahr lang sollte er seinen Heimatort Moshi im Norden von Tansania, in der Region des Kilimanjaro, gegen Rheurdt am Niederrhein tauschen. „Bei uns lesen wir in den Schulbüchern, dass es in Deutschland sehr kalt ist“, sagt der 28-Jährige. Wer Benson heute trifft, am Ende seines Jahres im internationalen Bundesfreiwilligendienst in der Jugendbildungsstätte St. Michaelsturm, erlebt einen, der diese Vorteile über Bord geworfen hat: „Dieses Jahr war toll. Ich habe hier so viele engagierte, nette Menschen kennengelernt“, schwärmt er.

Mehr noch: Benson Zebedayo Mongi lernte, wie man Seife macht und Käse herstellt. Er mischte Beton und brachte Holz mit Kreis- und Stichsäge in Form. Die Fertigkeiten will er nun in Tansania nutzen. Denn dort hat er bereits 2015 die Organisation „Alternative Initiatives“ gegründet. Sie kümmert sich um Jugendliche, die keine weiterführende Schule besuchen und auch nicht einfach eine Ausbildung beginnen können. „Ziel ist es, ihnen Fähigkeiten zu vermitteln und so eine Perspektive zu geben, dass sie sich selbstständig machen können“, erläutert Benson Mongi.

Die Katholische Pfarrgemeinde Rheurdt und die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn unterstützen die Initiative. An Informationstischen vor den Kirchen und bei Gemeindeanlässen berichtete er von seinem Plan, ab Oktober seine in Deutschland gemachten Erfahrungen in Moshi einsetzen zu wollen. Derzeit sammelt Benson Sach- und Geldspenden für seine weitere Arbeit in Tansania. Die Schiefbahner Leprahilfe hat ihm etwas Platz in einem Überseecontainer verschafft, so dass gespendete Werkzeuge, Schubkarren, Bohrgeräte tatsächlich in Tansania ankommen. Und sobald sich wieder eine Transportmöglichkeit auftut, würde Benson erneut um Sachspenden bitten.

„Wir werden alles in Dar es Salam abholen, sobald der Container dort angekommen ist“, sagt der 28-Jährige, als wäre die gut 500 Kilometer lange Autofahrt ein Trip um die nächste Straßenecke. „Die Mitarbeit im Michaelsturm hat mir aus ökologischer, sozialer und kultureller Sicht viele neue Perspektiven eröffnet.“ Das werde sein Denken und Handeln erweitern. So ist er einerseits traurig, Pfarrer Norbert Derrix, die Kollegen der Jugendbildungsstätte und die vielen neuen Freunde in Rheurdt, zum Beispiel Anne und Alfons rasche, verlassen zu müssen. Andererseits möchte er sein neues Wissen und Können weitergeben.

Spendenkonto: St. Martinus Rheurdt, IBAN: DE44320613843500679041, BIC: GENODED1MRB, Volksbank an der Niers, Stichwort: Benson

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