Neukirchen-Vluyn Umweltpreis für einen Recycling-Helden

Neukirchen-Vluyn · Yannick Jakubowski (18) engagiert sich für den Klimaschutz und beeindruckte damit die Preisrichter. Zum zweiten Mal zeichneten sie eine Einzelperson mit dem Jugendumweltpreis aus.

 Von links: Winfried Exner, Bürgermeister Harald Lenßen, Yannick Jakubowski und Theo Klinkenberg.

Von links: Winfried Exner, Bürgermeister Harald Lenßen, Yannick Jakubowski und Theo Klinkenberg.

Foto: Stadt

Theo Klinkenberg und Winfried Exner, die Initiatoren des Kinder-und Jugendumweltpreises für Neukirchen-Vluyn, haben die Auszeichnung gestern zum siebten Mal vergeben. Beim Sichten der Bewerber stießen sie auf Yannick Jakubowski (18) und die Umwelt- und Klimaschutzaktionen, die der Jugendliche angestoßen hat. "Wir haben interessante Projekte entdeckt", sagen die beiden Initiatoren, die jährlich diesen Preis aus privaten Mitteln ausloben. 1000 Euro gehen dabei an kleine und große Umweltprojekte, an Einzelpersonen oder Gruppen.

Aus den Unterlagen ging hervor, dass Yannick schon als Sechstklässler mit seinen Klassenkameraden im Rahmen eines Guerilla-Gartenprojektes Weizen auf Moerser Verkehrsinseln ausbrachte "Das hat uns auch wegen der ökologischen Begründung sehr beeindruckt", sagt Klinkenberg. Imponiert hat vor allem, dass sich das Thema Umwelt- und Klimaschutz bei dem 18-Jährigen wie ein roter Faden durch sein Leben zieht und seine Aktionen immer umsetzbar sind. Ausgezeichnet wurde der ehemalige Schüler des Moerser Gymnasiums Adolfinum für seine Überzeugungsarbeit, an fünf Moerser Schulen auf recyceltes Papier zu setzen. Nicht nur die jährliche Ökobilanz mit einer Ersparnis von Frischfaserpapier, Wasser, Energie und letztendlich der Reduktion von 1,8 Tonnen klimaschädlichem CO2 macht die Aktion so wertvoll wie nachhaltig. Anlass gab die Projektwoche des Gymnasiums Adolfinum und des Gymnasiums in den Filder Benden "Ökologischer Fußabdruck der Schule" an Schulen und Kindertagesstätten in Moers.

Bereits in der neunten Klasse hatte sich Yannick Gedanken über verschiedene ökologische Abläufe und den Verbrauch von Ressourcen gemacht. Schulleiter Hans van Stephoudt sprach er auf die Möglichkeit an, recyceltes Papier einzusetzen. "Als ich dann in der zehnten Klasse war, fragte mich unser Schulleiter, ob ich dazu eine Projektwoche bei den Klassen fünf bis sieben machen wollte", erinnert sich Yannick. Akribisch bereitete er sich auf das Schulprojekt über Monate vor und recherchierte. Vor allem freute ihn die Resonanz bei seinen Projektteilnehmern, die er für das Thema Umwelt- und Klimaschutz sensibilisierte. "Ich habe mich auch über diese Chance, die mir Herr van Stephoudt gegeben hat, riesig gefreut", sagt Yannick. Auch das anschließende Ergebnis beeindruckt. Nicht nur seine Schule, sondern insgesamt fünf Schulen stellten auf recyceltes Papier um. Weiteres Plus: Yannick verhandelte erfolgreich mit dem Papiergroßhändler um bessere Preise. Seine Eltern erlebten die Verhandlungen mit und schätzen seine Hartnäckigkeit. "Yannick engagiert sich sehr", sagen Jörg und Claudia Jakubowski. "Dranbleiben und nicht aufgeben, das hat uns auch gefallen", so Klingenberg und Exner. Bürgermeister Lenßen gratulierte ebenfalls und hat bereits den Kontakt zum städtischen Klimaschutzmanager Stephan Baur geknüpft.

(sabi)
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