Umfrage der Grünen vor der Kommunalwahl Rheurdter wollen mehr mitgestalten

Rheurdt · Grüne stellen Ergebnisse einer Umfrage vor. Kritisiert wurde unter anderem eine Bevormundung durch die Politik.

 Bürgermeisterkandidatin Friederike Janitza mit dem Ortsverbandssprecher Oliver Schlageter (links) und Frank Hoffmann.

Bürgermeisterkandidatin Friederike Janitza mit dem Ortsverbandssprecher Oliver Schlageter (links) und Frank Hoffmann.

Foto: Grüne

 „Stärkung der lokalen Versorgung“ und „Umwelt und Umweltschutz“: Das sind die Themen, die den Rheurdtern und Schaephuysenern besnders wichtig sind und die vielen derzeit „nicht gut aufgehoben“ scheinen. Das hat eine Umfrage der Rheurdter Grünen ergeben. Am negativsten bewertet wurden die Themen ÖPNV und die Einbindung junger Erwachsener in die Politik. Der Kommentar einer Umfrage-Teilnehmerin sei exemplarisch: „Das Gefühl der Selbstwirksamkeit junger Menschen in der Gemeinde ist auf politischer Ebene schlicht gleich null“.

Die besten Noten bekamen die Themen „Wir-Gefühl im Dorf“ und die Sport- & Freizeitangebote. Rheurdt sei also tatsächlich „lebens- und liebenswert“, wie es im Slogan der Gemeinde heiße, so die Grünen.

Im März hatte die Partei ihre Umfrage gestartet. Online und auf Papierbögen konnten sich Menschen Fragen zu verschiedenen Themenfeldern äußern, wie Landwirtschaft und Natur, Handel und Gewerbe, Wohnen, lokale Versorgung, Sozialwesen, Internet, Radfahren, Nahverkehr, Sport und Freizeit, Angebote für Senioren, Umwelt und Naturschutz. Bei jedem Thema durften die Teilnehmer auf einer Skala ankreuzen, wie wichtig es ihnen persönlich ist (von „nervt sehr“ bis „sehr wichtig“) und wie gut sie das Thema aktuell in der Gemeinde aufgehoben sehen („Katastrophe“ bis „phantastisch“). Zudem durften eigene Gedanken und Wünsche an die Politik notiert werden.

Deutliche Unterschiede gebe es bei manchen Themen zwischen den Ortsteilen, sagt Frank Hoffmann, Sprecher des Ortsverbandes. „So ist man in Schaephuysen noch besorgter als in den anderen Ortsteilen über weitere Verschlechterungen der ÖPNV-Anbindung und von lokalen Einkaufsmöglichkeiten. Dafür fühlt sich dieser Ortsteil mit Abstand am verbundensten – das ‚Heimspiel‘ lässt grüßen. Und für junge Rheurdter wie für die kleineren Ortsteile gibt es noch besonderes Sorgenkind: die Versorgung mit Internet und Mobilfunk. Home-Office und Home-Schooling sind eben auch in Rheurdt Alltag geworden.“

Ein weiteres Thema, das viele Menschen in der Gemeinde umtreibt, werde in einigen Kommentaren deutlich: „Bürger sollten besser in Entscheidungen eingebunden werden“, „Beendigung der ‚Vetternwirtschaft‘!“, „Gestaltungsmöglichkeiten für die Bürger!“ oder „Die Politik hält sich für den Bevormunder“. Dazu Hoffmann: „Diese Stimmungen zeigen uns, dass wir mit unserer Idee der Bürgeroffenen Fraktionssitzungen richtig gelegen haben, aber noch viel weiter gehen müssen. Wir werden uns in der nächsten Legislaturperiode für noch mehr Transparenz und Einflussmöglichkeiten stark machen, zum Beispiel über ein modernes Beschwerdemanagementsystem, das allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht.“

Bürgermeisterkandidatin Friedrike Janitza kündigt ein Zwölf-Punkte-Wahlprogramm an, in dem Ergebnisse der Umfrage aufgegriffen werden.

(pogo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort