Neukirchen-Vluyn Tätowierstudio öffnet an der Niederrheinallee

Neukirchen-Vluyn · Matthias Zettl ist mit seiner "Inkerei" von Kamp-Lintfort nach Vluyn gezogen. Er bietet in seinem Studio Tätowierkunst und Piercing an. Der Werbering sieht die neue Branche vor Ort durchaus positiv.

 "Inkerei"-Inhaber Matthias Zettl mit Kundin Stefanie Brucks. Nach mehreren Jahren in Kamp-Lintfort ist das Studio nun umgezogen.

"Inkerei"-Inhaber Matthias Zettl mit Kundin Stefanie Brucks. Nach mehreren Jahren in Kamp-Lintfort ist das Studio nun umgezogen.

Foto: RP-Foto. Klaus Dieker

Die Geschäftswelt in Vluyn ist um eine ungewöhnliche Nuance reicher: Mitte Juni hat an der Niederrheinallee ein Tattoo- und Piercing-Studio eröffnet. Dort können sich Interessierte tätowieren oder verschiedene Körperstellen mit Metallschmuck versehen lassen. "Inkerei" heißt das Geschäft, das passend zum englischen Wortspiel als Maskottchen eine Biene auf dem Schaufenster hat ("Ink" ist das englische Wort für Tinte).

"Wir sind seit dem 12. Juni hier in den Räumlichkeiten", sagt Geschäftsführer Matthias Zettl. "Ich hatte gesehen, dass das Ladenlokal zur Verfügung stand." Zettl ist Neukirchen-Vluyner. Er arbeitet seit acht Jahren in seiner Branche. Zuvor war das "Inkerei"-Studio in Kamp-Lintfort ansässig. Nun befindet es sich an der Niederrheinallee, Hausnummer 309.

Der Betrieb läuft bereits gut. "Wir haben einen Teil unserer Stammkundschaft mitgenommen", sagt der Inhaber. Auf der Facebook-Präsenz des Studios gibt entsprechend viele gute Wünsche für den Neubeginn. "Alles Gute, und dass ihr NV rockt!", wünscht ein Kunde in seinem Post.

Viele Vluyner werden sich erinnern: In dem Ladenlokal war früher "Ernsting's Family" untergebracht, dann zog ein Fitness-Studio ein. Zuletzt wurde dort unter dem Namen "Paul und Paula" Kindermode verkauft.

Matthias Zettl weiß, dass bei manchen Menschen Tattoo-Studios noch immer ein Imageproblem haben. Oft galt ihre Eröffnung als Symptom für den Niedergang einer Geschäftsgegend. In Fall der Ortschaft Vluyn wird das allerdings anders gesehen. Direkt neben der "Inkerei" führt Jan Christian Schneider sein Foto-Fachgeschäft "High Class Photo". Schneider ist Vorstandsmitglied des Werbe rings Neukirchen-Vluyn. Und er begrüßt seine neuen Nachbarn. "Ich sehe das positiv. Wenn ein Tattoo-Studio sich eine 1a-Lage leisten kann, dann wird es sich um ein solides Geschäft handeln", ist er überzeugt. "Außerdem sind das Tätowieren und die Körperkunst in den vergangenen Jahren immer salonfähiger geworden. Was dort geleistet wird, sind ja oft wahre Kunstwerke."

Schneider sieht sogar die Möglichkeit, dass andere Geschäfte profitieren. "Ich finde alles gut, was neue Kunden in den Ort holt, in diesem Fall vor allem junge."

Matthias Zettl kann sich auch sonst über den Empfang in seinem Heimatort nicht beklagen. "Unsere Vermieterin ist eine ältere Dame, und auch sie hat keine Probleme damit, dass wir Tattoos und Piercing anbieten."

Die Tätowierungen werden ganz nach individuellen Vorstellungen gearbeitet, erklärt er. Ein Gesundheitszeugnis und ein Hygienenachweis seien selbstverständlich. Tut das Tätowieren nicht weh? Zettl: "Ich antworte auf diese Frage immer: Wenn die Nadel raus ist, geht's."

(RP)
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