Street Art am Julius-Stursberg-Gymnasium Wenn die Kunst beflügelt

Neukirchen-Vluyn · Die Künstlerinnen Kornelia Janssen und Aylin Okyar-Köpke starteten am Julius-Stursberg-Gymnasium mit Jugendlichen ein Street-Art-Projekt. Die Ergebnisse der „Creativ-Crew“ wurden jetzt präsentiert.

 Die Schülerinnen des JSG präsentieren ihre Arbeiten. Die Künstlerinnen Kornelia Janssen und Aylin Okyar-Köpke leiteten das Street-Art-Projekt.

Die Schülerinnen des JSG präsentieren ihre Arbeiten. Die Künstlerinnen Kornelia Janssen und Aylin Okyar-Köpke leiteten das Street-Art-Projekt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Pünktlich zum Schulende präsentiert die Kreativ-Gruppe der achten und neunten Jahrgangsstufe vom Julius-Stursberg-Gymnasium (JSG) in Neukirchen-Vluyn ihre Arbeiten eines Schuljahres.

Das Street-Art-Projekt leiteten die Künstlerinnen Kornelia Janssen und Aylin Okyar-Köpke als Arbeitsgemeinschaft (AG). Mit viel Begeisterung setzten die Jugendlichen ihre Ideen in der „Creativ-Crew“, so ihr Name, um und erlebten dabei neue Arbeitsmethoden. Material gab es zur Genüge, denn im Kern ging es um das sogenannte Up-Cycling. Regalbretter und Laminat vom Sperrmüll, ausgediente Stühle, all das lieferte die Fläche für die künstlerische Gestaltung.

Hinzu kamen Straßenmalkreide und Schablonen für Graffiti und Acrylbilder. Der Förderverein des Gymnasiums und der Lions-Club sponserten die Aktion. Weitere Unterstützung kam vom NRW-Landesprogramm Kultur und Schule. „Wir wollen die Straße in die Schule holen und umgekehrt“, sagt Schulleiterin Susanne Marten-Cleef über die Zielrichtung des Projektes, das erlaubte, die Schule durch die künstlerische Brille zu entdecken.

Mit Flyern warben im vergangenen Herbst die Künstlerinnen für die AG und starteten mit ersten Treffen zunächst im Fahrradkeller der Schule. In Kleingruppen experimentierten die Jugendlichen frei, machten Skizzen, tauschten sich bis zur Corona bedingten Schließung mit immer neuen Ideen aus. „Für uns war es zunächst ungewohnt, alleine und ohne Vorgaben zu arbeiten“, sagen Hannah (14), Dilsah (13) und Inga (15). Sich ausprobieren, prozessorientiert und ergebnisoffen zu arbeiten ist der pädagogische Ansatz, der manche Hürden bieten kann. „Diese Arbeit verlangt Absprachen und Kommunikation untereinander“, sagen dazu Kornelia Janssen und Aylin Okyar-Köpke.

Das Ergebnis ganz im Sinne von „Street-Art“ kann sich sehen lassen. In Höhe der klobigen Fahrradpoller an der Tersteegenstraße sind Teile der Arbeiten in einer „Open Gallery“ am Bauzaun ausgestellt. Viele weiße Wände hat das Schulinnere noch nach den Umbaumaßnahmen. Die verschiedenen Exponate der Abitur-Jahrgänge werden wieder an ihren gewohnten Stellen zu sehen sein. Neu ist indes das „Flügelprojekt“ in Anlehnung an die amerikanische Straßenkünstlerin Colette Miller und ihre „Angel-Wings“.

Ihre bunten Engelsflügel in Los Angeles wurden in Windeseile zum beliebten Fotomotiv und verbreiteten sich weltweit. Wie in der Stadt der Engel ist es im Schulgebäude an dieser Stelle mit dem Handy – ausnahmsweise und nur dort – möglich, für ein Selfie Teil des Kunstprojektes zu sein. Miller hat diesen Flügeln die Botschaft Menschlichkeit mitgegeben, die sich ebenfalls mit dem Schulgeist am JSG deckt. Jeder hat das Zeug, ein Schutzengel zu sein, der sich für seine Mitmenschen oder sein Umfeld engagiert.

Nach dem gelungenen Start des Projektes wird es im kommenden Schuljahr eine Neuauflage mit den beiden Künstlerinnen geben, verspricht Schulleiterin Susanne Marten-Cleef.

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