Neukirchen-Vluyn "Spendenbereitschaft ist weiterhin hoch"

Neukirchen-Vluyn · Viele Zuwendungen hat die Bosnienhilfe der Caritas Duisburg im Jahr 2014 erhalten. Heribert Hölz, seit Jahrzehnten die unermüdliche Seele des Hilfswerks, hat bereits Pläne für das kommende Jahr.

Auch wenn er mehr als 70 Jahre "auf dem Buckel" hat, der Bosnienhelfer der Caritas Duisburg, Heribert Hölz, ist auch im Jahr 2014 unermüdlich gewesen. Und das hat viel Gutes für die bedürftigen Menschen in der Region bewirkt. Im Gespräch mit der RP zeigte sich der Neukirchen-Vluyner dann auch sehr zufrieden mit den jüngsten Aktionen.

Als ein Volltreffer hat sich beispielsweise die Schaf-Aktion entpuppt, bei der Hölz auf das Engagement und die Kreativität von Grundschulkindern zurückgreifen konnte. Der Hintergrund: Seit Jahren bemüht sich die Bosnienhilfe, verarmten Kleinbauern Schafe zu spenden, denn dies ist die Basis für eine kleine bäuerliche Existenz. Die Grundschulkinder in der Region durften im Rahmen der Aktion "Schafe" basteln und ihnen schöne Namen geben.

Die Vierbeiner, die mit dem Spendengeld erworben werden, dokumentiert Hölz penibel mit Foto und Namen. "Das ist zwar ziemlich aufwendig", räumt er ein, "aber das Konzept ist sehr erfolgreich." Denn so bekommen die Kinder einen ganz persönlichen Bezug zu dem Hilfsprojekt: Sie können die Schafe, denen sie einen Namen gegeben haben, dann auf Bildern bewundern. "40 bis 50 Schafe werden wir wohl erwerben können", rechnet Hölz vor. "Die Kreativität in den Schulen war wirklich toll. Manche Kinder haben lebensgroße Schafe gebaut, wirklich klasse."

Unzählige Reisen haben Heribert Hölz seit dem Elend des Krieges im ehemaligen Jugoslawien nach Bosnien geführt. Die Lebensmitteltransporte, die er jahrelang mit seinen Mitstreitern packte, gehören zwar aus gesundheitlichen Gründen inzwischen der Vergangenheit an, doch die Hilfsprojekte, die mit Spendengeldern laufen - beispielsweise Suppenküchen - betreut er Hölz weiter. Ihm zur Seite steht dabei auch Ehefrau Ursula, die ihm beispielsweise bei der erfolgreichen "Marmeladenglas-Aktion" stets unterstützt. An Ideen, auf die Bosnienhilfe aufmerksam zu machen, hat es Hölz nie gefehlt.

Ein großes Thema im vergangenen Jahr war für die Bewohner von Bosnien die Flutkatastrophe im Frühjahr. Da galt es, rasch und unbürokratisch zu helfen. "Die Spendenbereitschaft war enorm", sagt er. Die Fernsehbilder aus der Region hätten viele Menschen offenbar ergriffen. Spontan sei auf dem Bosnien-Konto der Caritas Duisburg eine Summe von mehr als 30 000 Euro eingegangen.

Doch das ist keine Ausnahme. Heribert Hölz ist glücklich, dass die Gebefreudigkeit der Menschen in der Region offenbar ungebrochen ist. "So viele Spenden wie in diesem Jahr haben wir selten erhalten", sagt er. "Bis Ende November waren es rund 175.000 Euro.

Und zu Weihnachten steigt die Spendenbereitschaft erfahrungsgemäß noch an, so dass wir eventuell die 200.000-Euro-Marke überschreiten werden." Dabei sei Bosnien aus den Medien ja eigentlich fast verschwunden, andere Krisenherde machen Schlagzeilen. Dass die Menschen immer wieder vertrauensvoll für "seine" Bosnienhilfe geben, habe sicher auch damit zu tun, dass die Spender wüssten, dass das Geld wirklich dort ankommt, wo es gebraucht wird. "Bei uns herrscht absolute Transparenz."

Die nächsten Reisen nach Bosnien hat Hölz schon geplant: Die erste wird vom 10. bis 17 März dauern, eine weitere ist für den Juni geplant. "Insgesamt werde ich im kommenden Jahr wohl drei bis vier Mal nach Bosnien fahren", sagt der Unermüdliche.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort