Solidarität vor Ort Jeannette Nohner näht Masken fürs Heimspiel

Schaephuysen · Jeannette Nohner näht seit fast fünf Wochen Mund-Nasen-Masken und gibt sie gegen eine Spende ab. Mit dem Erlös will sie das Heimspiel-Festival unterstützen, welches in diesem Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste.

 Eine der Schutzmasken, die Jeannette Nohner nähte.

Eine der Schutzmasken, die Jeannette Nohner nähte.

Foto: Jeannette Nohner

„Vor vier Jahren fing ich mit dem Nähen an. Zuerst nähte ich hauptsächlich Kleidungsstücke für meine Enkelkinder“, berichtet die 53-Jährige. Mittlerweile stehen Stick- und Plottarbeiten im Vordergrund. Unter dem Namen „Jettes SinglePieces“ fertigt sie individuelle Stücke an. „Die Idee, Masken zu nähen, entstand am Küchentisch, gemeinsam mit meinem Mann.“ erzählt Jeannette Nohner. „Ich wollte mich aber nicht daran bereichern und entschied mich, das Ganze für einen guten Zweck zu machen. Da ‚Schaephuysen – Heimspiel e.V.’ soziale Zwecke unterstützt, fiel meine Wahl darauf.“ Nach Rücksprache mit den Organisatoren startete sie mit dem Projekt. Ihr Mann und der Sohn machten auf die Aktion über Facebook aufmerksam.

Die Masken werden gegen eine freiwillige Spende abgegeben. „Viele Leute haben im Laufe der Zeit nachbestellt – auch für Freunde und Verwandte“, erzählt Nohner. Sie hat die Masken auch mit der Post quer durch Deutschland verschickt. So gingen Exemplare nach Berlin oder in den Norden zum Jadebusen. „Die netteste Anfrage erreichte mich ganz klassisch per Post“, erzählt Nohner. Eine Frau habe, da sie kein Facebook nutzt, einen ganz lieben Brief verfasst und um  Masken für ihre Familie gebeten. Ihr Wunsch wurde natürlich erfüllt.

In den fünf Wochen hat Nohner 623 Masken für die Spendenaktion genäht. „Am Anfang konnte ich noch Extrawünsche berücksichtigen, der Ansturm wurde aber immer größer. Nun verwerte ich, was ich habe“, so Nohner. Wünsche versucht sie dennoch zu berücksichtigen. „Wenn mir jemand sagt, dass er zum Beispiel die Farbe Orange nicht mag, wird derjenige auch keine orangefarbene Maske bekommen.“

Neben Schwarz seien bei den Masken farbenfrohe Stoffe besonders gefragt. „Mittlerweile ist es aber immer schwieriger geworden, an Material zu kommen. Gummiband scheint das zweite Toilettenpapier zu sein“, erzählt Nohner schmunzelnd. Ohne Unterstützung ihrer Familie hätte die 53-Jährige die große Nachfrage nach den Masken nicht bewältigen können. Der Ehemann, die Schwiegertochter und auch die Enkelkinder wurden mit eingespannt.

Offiziell lief die Spendenaktion für das Heimspiel-Festival bis zum 30. April. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei prall gefüllte Sparbüchsen mit insgesamt 2486,35 Euro kamen zusammen. „Falls ich weiter nach Masken gefragt werde, werde ich vielleicht noch eine dritte Büchse bereitstellen“, so Nohner, die von der Masken-Schneiderei noch nicht genug zu haben scheint.

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