Politik in Rheurdt SPD fordert Erhalt der Notfallpraxis in Kamp-Lintfort

Rheurdt · Für Rheurdt sei die Praxis am St-Bernhard-Hospital wichtig, sagen die Sozialdemokraten aus dem Ökodorf.

 Das St.-Berhard Hospital in Kamp-Lintfort.

Das St.-Berhard Hospital in Kamp-Lintfort.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die SPD Rheurdt hat sich in die Diskussion um die Neuorganisation der Notfallversorgung in der Region eingeschaltet. „Mit Befremden haben wir zur Kenntnis genommen, dass nun auch der Bereich der Notfallpraxen dem Primat der Wirtschaftlichkeit geopfert werden soll – und dies im wahrsten Sinne vorauseilendem Gehorsam“, teilte die SPD-Vorsitzende Barbara Wolter mit. Und weiter: „Es wird zur Zeit im Land diskutiert, ob die Notfallpraxen zentralisiert werden sollten – und da prescht die kassenärztliche Vereinigung für unseren Bereich vor und schafft Fakten, in einer Zeit, in der der Diskussionsprozess noch nicht abgeschlossen ist. Das finden wir in höchster Weise fahrlässig.“

Wie berichtet, möchte die kassenärtzliche Vereinigung die Notfallversorgung für die Region am Bethanien-Krankenhaus in Moers zentralisieren. Die Notfallpraxis am St.-Bernhard-Hosptal in Kamp-Lintfort würde dann entfallen. Die Städte und Gemeinden Rheurdt, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Alpen haben jüngst eine Kampagne gegen die Pläne gestartet (wir berichteten).

Wie die Bürgermeister der genannten Kommunen fordert die SPD Rheurdt den Erhalt der Kamp-Lintforter Notfallpraxis. „Vor allen Dingen stört uns, dass immer mit der Kostenseite argumentiert wird“, so Barbara Wolter weiter. „Der Notdienstkoordinator für Moers und Neukirchen-Vluyn Ronald Grüner beziffert die Kosten für eine Notfallpraxis in Kamp-Lintfort auf 100.000 Euro für Raum und Personal, die Arztkosten sind hier nicht eingeschlossen. Bleibt festzuhalten: Wenn es keine räumliche Erweiterung und Personalaufstockung in Moers gibt, werden alle Betroffenen sich mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation abzufinden haben – die kostet dann nur Zeit und gegebenenfalls Gesundheit der Betroffenen.“ Außerdem werde eine „Zweiklassenmedizin“ in diesem Bereich deutlich: „Denn alle Privatversicherten dürfen nach wie vor frei wählen, an welcher Klinik sie sich behandeln lassen wollen.

Die SPD sorgt sich insbesondere um Rheurdter und Rheurdterinnen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind: „Was machen BürgerInnen aus Rheurdt, die nach 20 Uhr in eine Notfallpraxis nach Moers gelangen wollen? Bei der derzeitigen Situation des ÖPVN haben sie das Nachsehen.“

Wolter weiter: „Wir möchten, dass jeder Mensch selbst entscheiden kann, in welche Notfallpraxis er/sie sich begibt. In unserem System heißt es doch immer: Der Wettbewerb befördert die Qualität! Und genau dies möchten wir erhalten.“

(RP)
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