Neukirchen-Vluyn Seit einem Monat ist er neuer Dezernent

Neukirchen-Vluyn · Ekkehard Deußen hat mit dem neuen Jahr das Amt des technischen Beigeordneten in Neukirchen-Vluyn angetreten. In Viele Themen hat er sich bereits eingearbeitet. Dass er CDU-Mitglied ist, betrachtet der 37-Jährige als Privatsache.

 Ekkehard Deußen vor einem Schild, dass ihm Kollegen der Meerbuscher Verwaltung zum Abschied geschenkt haben. Mit dem 1. Januar trat er seinen Posten in Neukirchen-Vluyn an.

Ekkehard Deußen vor einem Schild, dass ihm Kollegen der Meerbuscher Verwaltung zum Abschied geschenkt haben. Mit dem 1. Januar trat er seinen Posten in Neukirchen-Vluyn an.

Foto: Klaus Dieker

Ein Stückchen Meerbusch hat Ekkehard Deußen in sein neues Büro mitgebracht. Ein Gruppenfoto zum Abschied, das ihn mit seinen Kollegen zeigt, steht im Regal. Ein Ortsschild von "Neukirchen-Vluyn" mit durchgestrichenem Schriftzug "Meerbusch" sagt mehr als Worte. Vier Wochen ist es her, dass der 37-Jährige das Amt des technischen Beigeordneten angetreten hat. Zuvor war er Leiter der Abteilung Straßenbau in Meerbusch, rund acht Jahre lang.

Vorgeschlagen für den vakanten Posten wurde er von der CDU-Fraktion. Zwei Wahlgänge mit geheimer Abstimmung brauchte es in der Ratssitzung vergangenen Oktober, dann lag er mit zwei Stimmen vor seinem Mitbewerber. Von der SPD gab es in der Zeit darauf Gemurre, weil Deußen CDU-Mitglied ist. "Ich sehe das eher als Privatsache", sagt er. Und die Themen, mit denen das technische Dezernat sich beschäftige, seien meist nicht geeignet für parteipolitische Auseinandersetzungen.

Viel Zeit zum Einarbeiten hatte der Neue nicht. Am 9. Januar stand bereits die erste Bürgerversammlung an, im Landgasthof Sellner in Niep. Die Verwaltung gab einen Abriss der wichtigsten Vorhaben im neuen Jahr, da musste sich auch der neue Dezernent den Bürgern stellen. "Ein wenig wie der Sprung ins kalte Wasser", sagt Deußen und lächelt im Rückblick. Seither hat er sich in der Stadt umgeschaut, hat den Betriebshof besichtigt, die Friedhöfe und andere Orte, die nun in seinem Verantwortungsbereich liegen. Dass er einen ersten Rundum-Eindruck von Neukirchen-Vluyn bekam, dafür sorgte der Bürgermeister persönlich. "Harald Lenßen hat mit mir eine Stadt-Rundfahrt gemacht und mir die wichtigsten Punkte gezeigt." Und natürlich hat sich Deußen in die wichtigen Themen des vergangenen Jahres vertieft: die Probleme mit dem Brandschutz in der Kulturhalle, der Vluyner Platz, der Kombibau. "Ich musste auf manchen fahrenden Zug aufspringen", sagt er.

Denn es ist keine beschauliche Zeit, in der er den Posten übernimmt, den sein Vorgänger Ralf Eccarius unfreiwillig aufgeben musste. Der Rat hatte den ehemaligen Dezernenten im Sommer abgewählt, weil sie in ihm den Hauptverantwortlichen für die Probleme in der Kulturhalle sahen. Der Beigeordneten-Job, diese Erkenntnis hat Deußen daraus gelernt, kann seine Stolperstricke haben.

Zurzeit arbeitet sich Ekkehard Deußen in das Thema Vluyner Platz ein. Zwar gab es in diesem eher milden Winter bislang noch keine Meldungen über hochgedrückte Pflasterplatten, aber die Verwaltung und die Anwohner wollen sich auf eine Lösung verständigen. Dazu wird es im Februar einen ersten Workshop mit den Grundstückseigentümern geben. Deußen zeichnet auf ein Papier eine Skizze des Platzes, kennzeichnet die verschiedenen Besitzverhältnisse und erläutert, wo die Probleme liegen. Es wird kein einfaches Unterfangen, das ist ihm klar.

Wie ist sein erster Eindruck von Neukirchen-Vluyn im Vergleich zu seinem früheren Arbeitsort? Meerbusch sei großbürgerlich, meint Deußen. In Neukirchen-Vluyn spüre man die Arbeiter- und Bergmannstradition. Und das spricht ihn durchaus an: "Die Alte Kolonie gefällt mir sehr. Ein wunderschönes Ensemble." Als Straßen-Fachmann hat er allerdings auch sofort gesehen: "Bei manchen der Fahrbahnen würde nur noch eine Grundsanierung helfen."

(RP)
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