Neukirchen-Vluyn Trumpfkarten für die nächste Radtour

Neukirchen-Vluyn · Neun Radtouren, sechs neue Landkarten, eine Idee: Stadtmarketing und der ADFC wollen Einwohner und Bewohner in den Sattel heben. Ebenso umweltfreundlich wie gesund sollen sie die Region erkunden.

 Die sechs neuen Radtouren-Karten wurden am Fuß der Himmelstreppe präsentiert. (Vl.) Frank Grusen und Sandra Kiss vom Stadtmarketing Neukirchen-Vluyn hatten die Idee und eine Liste von Orten. Karl-Heinz Degen und Horst Rayen vom ADFC arbeiteten die Touren aus.

Die sechs neuen Radtouren-Karten wurden am Fuß der Himmelstreppe präsentiert. (Vl.) Frank Grusen und Sandra Kiss vom Stadtmarketing Neukirchen-Vluyn hatten die Idee und eine Liste von Orten. Karl-Heinz Degen und Horst Rayen vom ADFC arbeiteten die Touren aus.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Abstecher zum Gelände der Landesgartenschau (Laga) in Kamp-Lintfort ist schnell gemacht: Elf Kilometer zeigt der Radtacho am Ende. Wenn 2020 die Laga in voller Blüte steht, sollen die Radler schließlich noch Kraft haben, sich an Beeten und Rabatten zu erfreuen. Als mutmaßliche Tagestour von einem ganz anderen Kaliber ist da der 51 Kilometer lange Rundkurs unter der Überschrift „Von Halde zu Halde“; denn er führt bis tief in den Orsoyer Rheinbogen hinein. Zwischen den kurzen elf und den langen 51 Kilometern bewegen sich die neun Routen auf sechs neuen Radkarten, die Pedalritter zu allen wichtigen Orten in und um Neukirchen-Vluyn führen.

Das Stadtmarketing hatte die Idee und eine eine Liste mit den Örtlichkeiten, die unbedingt vorkommen mussten. „Damit haben wir uns im April an den Allgemeinden Deutschen Fahrradclub, ADFC, gewandt“, berichtet der Leiter Frank Grusen. Dass die Touren dazu im Handumdrehen vorliegen würden – damit hatte im Rathaus niemand gerechnet. Die Ausarbeitung dauerte gut zwei Wochen.

Fahrrad-Scout Horst Rayen hat die Touren konzipiert. „Dabei habe ich möglichst oft Feld- und Wirtschaftswege genutzt, damit die Radtouren nicht entlang der großen Bundesstraßen verlaufen, auf denen die Autos Radfahrer mit 100 Stundenkilometern oder mehr überholen“, berichtet Rayen. Der 72 Jahre alte Rentner streift seit Jahrzehnten in Diensten des ADFC durch Feld, Wald und Wiese – als Tourenführer weiß er, wo es lang geht.

Zwei der Strecken hat Rayen anschließend selber ausprobiert; die übrigen kannte er wie seine Westentasche. Alle enrthalten Einkehrmöglichkeiten und Tipps für Gäste, die übernachten möchten. „Neben der Baumkreisroute und der Niederrheinroute gab  es bisher im engeren Umfeld von Neukirchen-Vluyn keine Strecken, zu denen ausgearbeitetes Kartenmaterial vorlag“, erklärt ADFC-Ortsvereinsleiter Karl-Heinz Degen, wieso dem ADFC das Projekt am Herzen lag. Gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Horst Rayen hat er das Vorhaben von Seiten des Ortsvereins betreut. Letzterer bürgt dafür, dass jede Abbiegung ihre Richtigkeit hat. Die Pläne enthalten QR-Codes – schwarze und weiße Klötzchen, die auf sogenannte GPX-tracks verlinken. Damit können alle Touren auch mit Hilfe eines Navigationsgeräts gefahren werden.

Mittlerweile liegen die Hemdtaschengroß gefalteten Radfahrkarten auf Papier im Rathaus und bei allen Fahrradhändlern in Neukirchen-Vluyn vor. Auch wenn die Digitalisierung die tägliche Diskussion bestimmt, will Stadtmarketing-Leiter Frank Grusen nicht auf Papier verzichten: „Wir bekommen sehr, sehr viele Anfragen nach klassischen Papierkarten.“

Mit Unterstützung der Heinz-Trox-Stiftung und Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wurden jeweils 1000 Exemplare der sechs Karten mit den schönsten Radtouren gedruckt. Und weil dieser Jahrhundertsommer niemals zu enden scheint, wollte die Stadt nicht erst auf den nächsten Frühling warten, um die Radler in die Spur zu bringen.

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