Neukirchen-Vluyn Schüler wollen Kindern in Ruanda helfen

Neukirchen-Vluyn · Mädchen und Jungen des Stursberg-Gymnasium sammeln Geld, damit in der Stadt Kinihira ein Grundstück für den Bau einer Schule gekauft werden kann. Bis zum Herbst müssen 7500 Euro zusammenkommen.

 Stursberg-Schüler mit einem Gast aus Ruanda an einem Verkaufsstand zugunsten der Aktion "Kinihira".

Stursberg-Schüler mit einem Gast aus Ruanda an einem Verkaufsstand zugunsten der Aktion "Kinihira".

Foto: Kirchenkreis/ Berges

"Ganz glücklich waren meine Schülerinnen und Schüler über die Idee, Kindern in Ruanda richtig gut helfen zu können", erinnert sich Christian Berges, Lehrer am Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn. "Sie wollen den Heranwachsenden in der Gemeinde Kinihira den Schulbesuch ermöglichen, denn Bildung ist die beste Investition dafür, dass es den Menschen zukünftig besser geht.

Kinihira liegt mitten in den Bergen des armen ostafrikanischen Landes. Einige hundert Menschen leben dort, darunter sehr viele Kinder. Die nächste Schule ist fast zehn Kilometer weit entfernt und führt durch unwegsames Gelände, so dass an einen täglichen Besuch nicht zu denken ist. Die Hilfsorganisation World Vision hat einen Deal angeboten: Wenn die dortige Kirchengemeinde ein Grundstück zur Verfügung stellt, auf dem eine Schule gebaut werden kann, wird die Hilfsorganisation den Bau finanzieren. "Die Kirchengemeinde hat ein günstiges Grundstück finden können. Es kostet umgerechnet 7500 Euro", erklärt Iris Christofzik, Religionslehrerin am Julius-Stursberg-Gymnasium, die mit Berges das Projekt betreut. "Aber 7500 Euro sind viel Geld für die kleine Gemeinde. Zuviel Geld."

Vor einem Jahr erfuhren die Schüler davon und waren Feuer und Flamme, ihren Altersgenossen in dem kleinen ostafrikanischen Land zu helfen. Sie haben eine Ruanda-AG gegründet und seither verschiedene Unterstützungsaktionen organisiert. So sammelten sie Pfandflaschen und lösten das Geld ein, und sie verkauften Eine-Welt-Waren aus Ruanda sowie selbst Hergestelltes an Ständen in der Schule. "Äußerst erfolgreich waren sie mit ihren Aktivitäten. 2000 Euro sind schon zusammengekommen. Leider gilt das Angebot von World Vision nur bis zum Herbst, und die Zeit rast", gibt der Englisch- und Politiklehrer Berges zu bedenken. "Umso großartiger ist, dass die Schüler nicht aufgeben, obwohl noch nicht einmal die Hälfte geschafft ist, und weiterkämpfen für die Kinder in Kinihira."

Während der Synode des Kirchenkreises Moers in Essenberg-Hochheide am vergangenen Samstag haben die Schüler im evangelischen Gemeindezentrum Hochheide einen Stand aufgebaut und dort Gegenstände aus Ruanda und selbst Hergestelltes verkauft. Und sie haben den Synodalen von ihrem Projekt erzählt. Mit Erfolg: Insgesamt 878 Euro konnten sie einnehmen - 89 davon Verkaufserlös, der Rest Spenden. Superintendent Wolfram Syben war voll des Lobes für die Kinder aus Neukirchen-Vluyn. "Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler sich um das Schicksal der Menschen über Ländergrenzen hinweg kümmern und so viel Ausdauer besitzen", lobte er das Engagement.

Das Geld wird Christian Berges direkt mit nach Ruanda nehmen und zu 100 Prozent der Kirchengemeinde in Kinihira übergeben. Berges ist Vorsitzender des Ruanda-Ausschusses des Kirchenkreises Moers und deswegen fast jährlich dort. Der Kirchenkreis Moers und die presbyterianische Kirche in Ruanda sind seit mehr als 30 Jahren partnerschaftlich verbunden.

(RP)
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