Neukirchen-Vluyn Sanierte Dorfkirche öffnet heute wieder

Neukirchen-Vluyn · Nach fast zehn Monaten Baumaßnahmen wird das Gotteshaus an der Hochstraße heute Nachmittag neu eingeweiht. Anschließend können die Besucher bei einem Empfang einen bebilderten Rückblick auf die Arbeiten erleben.

 Beim Konzert in der "Baustellenkirche" in der Adventszeit konnten die Besucher bereits den fast fertig sanierten Innenraum der Dorfkirche betrachten.

Beim Konzert in der "Baustellenkirche" in der Adventszeit konnten die Besucher bereits den fast fertig sanierten Innenraum der Dorfkirche betrachten.

Foto: Klaus Dieker

Die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Neukirchen hatten bereits im Dezember Gelegenheit, einen Blick in die fast fertig sanierte Dorfkirche zu werfen - beim "Mitsingabend". Heute wird das Gotteshaus an der Hochstraße endgültig wieder den Gläubigen übergeben. "Nach neuneinhalb Monaten Umbau und Sanierung ist es soweit: Die Dorfkirche Neukirchen wird wieder eingeweiht", so heißt es in der Einladung.

Um 17 Uhr beginnt heute der Festgottesdienst in der renovierten Kirche, geleitet durch die Pfarrer Frank Hartmann und Frank Rusch. Mitgestaltet wird der Gottesdienst vom Kindergarten, dem Organisten Johannis Zedamanis, der Geigerin Alexandra Stenoeva und der Band der Kirchengemeinde.

Nach dem Gottesdienst sind die Besucher zu einem Empfang mit Imbiss eingeladen, der ebenfalls in der Kirche stattfindet, die nun "multifunktional" ist. Bei dieser Gelegenheit werden Bilder der Renovierung gezeigt und erläutert, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig waren. Hintergrund waren die zahlreichen Risse im Mauerwerk. Bei dieser Gelegenheit waren das Presbyterium und der Bauausschuss gemeinsam mit dem Architekten Peter Probst auch zu dem Schluss gekommen, dass der Kirche ein neues Farb- und Innenraumkonzept guttun würde. Die Bestuhlung ist ebenfalls erneuert worden. "Wir wollen der Gemeinde eine noch schönere Kirche zurückgeben", hatte Architekt Probst im Juni versprochen. "Was den Besuchern wohl am ersten auffallen wird, ist der neue Standort der Orgel", sagte gestern Pfarrer Frank Hartmann gegenüber unserer Zeitung. "Vorher war sie, wenn man hereinkam, vorne rechts, neben dem Chorraum." Nun befindet sie sich, vom Eingang aus gesehen, hinten links.

Auch von außen ist das neue Erscheinungsbild der Kirche nicht zu übersehen, an die Stelle des rosa Anstrichs ist ein dezenter Sandsteinton getreten. Das ist durchaus kein historisches Sakrileg, denn die rosa Farbe war erst im 20. Jahrhundert aufgetragen worden.

Die Erneuerung der Kirche, die immerhin rund 800 Jahre alt ist, hat etwa 700.000 Euro gekostet. Einen großen Beitrag hat die RAG Deutsche Steinkohle zugeschossen, denn die Risse waren Folgen des Bergbaus. Allerdings konnte die Kirchengemeinde keine öffentlichen Mittel für Denkmalschutz in Anspruch nehmen. Die Kasse sei leer, hieß es bei den zuständigen Behörden. Und so mussten die Gemeindemitglieder selbst kreativ werden, um Spenden zu sammeln. Unter anderem wurde ein Kalender herausgebracht, der Bilder der Dorfkirche zeigt. Von dem Verkaufspreis flossen jeweils fünf Euro in die Sanierung des Gotteshauses. Auch schöne Lichterbögen mit dem Motiv der Kirche wurden verkauft, ebenso hölzerne Zahlen, mit denen früher den Kirchgängern angegeben wurde, welcher Choral im Gesangbuch nun aufgeschlagen werden sollte.

Gestern Nachmittag wurden noch die letzten Vorbereitungen für den heutigen Gottesdienst getroffen. "Die neuen Stühle sind auf den letzten Drücker eingetroffen", sagte Pastor Hartmann. "Wir sind gerade dabei sie aufzubauen."

Für den morgigen Sonntag, 16 Uhr, laden die Musikgruppen der Gemeinde zu einem Konzert in die Dorfkirche ein.

(s-g)
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