Rosenmontag in Neukirchen-Vluyn Den Jecken lacht die Sonne
Neukirchen-Vluyn · Pünktlich zum Start des Rosenmontagszugs von Neukirchen nach Vluyn verzog sich Sturmtief Bennet.
Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn
Die Erleichterung der Jecken war groß. Seit dem Wochenende hatten sie um die Krönung der Session, den Zug von Neukirchen nach Vluyn, gebangt. Sturmtief Bennet drohte, den Karnevalisten den Spaß zu verderben. Am Montagmorgen dann der Entschluss, den Zug starten zu lassen. „Wir hatten die Entscheidungen in den Karnevalshochburgen und die Wettervorhersage im Blick“, sagte Bürgermeister Harald Lenßen. Dabei spielte die Erfahrung von 2016 mit. „Auch damals kam wegen einer Sturmwarnung die Absage. Sicherheit geht vor“, erinnerte sich Jörg Thiem, Präsident der Neukirchen-Vlü-Ka-Ge. Im Vorfeld wurden jetzt nochmals die Aufbauten der Wagen kontrolliert, einiges war bereits zurückgebaut worden. Falls sich das Wetter während des Zuges verschlechtert hätte, „wären wir zu jedem Zeitpunkt in der Lage gewesen, den Zug abzubrechen“, sagte Thiem. Aber für die Jecken schien sogar die Sonne. Also, alles richtig gemacht.
Dem Sturmtief setzten die Jecken einfach die gute Laune entgegen. „Schön, dass der Zug stattfindet. Da steckt viel Arbeit drin. Und gute Stimmung lässt sich einfach nicht nachholen“, sagten Karin (68), Harald (71) und Rosemarie (84). Pünktlich um 13.11 Uhr setzten sich rund 500 Karnevalisten in 26 Einheiten in Bewegung: 15 Motivwagen, acht Motivgruppen und zwei Kapellen, begleitet von Wagen-Engeln, Einsatzkräften des Ordnungsamtes, Polizei, DRK und THW.
Geschätzte 10.000 bis 15.000 Jecken feierten, sammelten Kamelle. Strategisch günstig aufgestellt hatte sich das Rathaus-Dreigestirn mit Lord Nelson (Harald Lenßen), Bäckerin Claudia (Wilps) und Hippie Kurt (Best), der dort – und später auf dem Vluyner Platz – die einzelnen Gruppen launig vorstellte. So die Wagen der Karnevalsgesellschaften und der Möhnen, die den Rathausschlüssel fest in der Hand hielten. Erstmals dabei: die „Kleinen Hufschmiede“ eine Kindergruppe, die mit Hufschmied Mike Bienwald loszogen. Ebenfalls Premiere hatten die örtlichen Landfrauen, die im Bienenkostüm mitschwärmten.
Nach dem Zug ging die Party weiter. Getanzt wurde im Klingerhuf mit Stimmungskanone Willi Girmes und Ina Colada. In Vluyn trafen sich die Jecken in der Kulturhalle.
