Altweiber in Rheurdt Rheurdter Möhnen danken Kleinenkuhnen für 15 Jahre

Rheurdt · ) Ein wenig wehmütig wurde Klaus Kleinenkuhnen an Altweiber dann doch, während er mit den anderen Verwaltungsmitarbeitern im Ratssaal auf die Ankunft der Möhnen wartete. Schließlich war es das letzte Mal, dass er als Bürgermeister versuchte, den Rathausschlüssel vor den jecken Weibern zu verteidigen.

 Altweiber-Abschied: Obermöhne Sandra Mölders (M.) bedankt sich bei Klaus Kleinenkuhnen mit einem Erinnerungsfoto für 15 Jahre Altweibner.

Altweiber-Abschied: Obermöhne Sandra Mölders (M.) bedankt sich bei Klaus Kleinenkuhnen mit einem Erinnerungsfoto für 15 Jahre Altweibner.

Foto: Anja König

Denn zur Bürgermeisterwahl in diesem Jahr tritt der 66-Jährige nicht mehr an.

Zunächst ließen die Möhnen aber noch etwas auf sich warten. „Man kennt weder den Tag noch die Stunde“, merkte Kleinenkuhnen, verkleidet als Mönch, an. Das diesjährige Kostümmotto im Rathaus hieß „Berufe“ und das Gemeindeoberhaupt hatte sich als Mönch verkleidet. „In meiner Jugend spielte ich mit dem Gedanken Pastoralreferent zu werden, ich dachte da passt das gut heute.“ Gegen 12.30 Uhr wurde die Ankunft der rund 60 Möhnen unter Führung von Sandra Mölders angekündigt. Schnell verschwand Bürgermeister Kleinenkuhnen mit dem Rathausschüssel, um sich ein sicheres Versteck zu suchen.

Kreative Tipps für gute Verstecke hatte er sich zuvor im Hubertus Kindergarten in Schaephuysen geben lassen, „bezahlt“ hatte er dafür mit Süßigkeiten. Doch leider nutzte auch das nichts, die jecken Weiber kannten keine Gnade und durchsuchten jeden Winkel des Rheurdter Rathauses. Im Vorratsraum wurden sie schließlich fündig. Lautstark forderten die Möhnen: „Wir wollen den Klaus sehen!“ Dieser ergab sich schließlich, überließ den Schlüssel der närrischen Übermacht und ließ sich gefesselt in den Gemeindesaal führen.

Dort wurden die närrischen Damen zunächst standesgemäß begrüßt. „Im Karneval dreht sich ja immer alles um die Zahl 11. Eigentlich hatte ich vor, mir zu meinem 11. Rathaussturm als Bürgermeister etwas Besonderes einfallen zu lassen. Das habe ich dann aber einfach vergessen“, lacht Kleinenkuhnen. „Das möchte ich aber jetzt nachholen. In meinem 15. und letzten Jahr gibt es Orden für alle Möhnen!“

Doch auch die Möhnen kamen nicht mir leeren Händen. Obermöhne Sandra Mölders bedankte sich mit einem Bild für 15 tolle Jahre beim Bürgermeister. Und noch eine Überraschung wartete auf den Gemeindechef an diesem Tag: Unter die närrischen Weiber hatte sich heimlich auch seine Ehefrau Hannelore geschmuggelt. Lange blieb sie aber trotz Schweinemaske allerdings nicht unentdeckt. Klaus Kleinenkuhnen erkannte seine Frau am Parfum.

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