Straßenbeleuchtung in Schaephuysen Unmut über die Lampenwahl

Rheurdt · Viele Bürger hätten sich eine Beteiligung im Vorfeld gewünscht, bevor Mitte Mai im Rat die Entscheidung für neue Beleuchtung in der Hauptstraße fiel.

 Die Schwanenhalslampe des Unternehmens Trilux.

Die Schwanenhalslampe des Unternehmens Trilux.

Foto: Trilux/Faktor 3 AG

Mitte Mai beschloss der Rat, die Straßenbeleuchtung im Schaephuysener Dorfkern zu erneuern. 13 neue Lampen des Lampenherstellers Trilux, Typ 9311, sollen in der Hauptstraße bestehende Laternen ersetzen, von denen rund 50 Prozent ganz oder teilweise defekt sind. Vielen Schaephuysenern ging der Entscheidungsprozess zu schnell, zumal eine Bürgerbeteiligung, zum Beispiel mit einer Bürgerinformation, zu den möglichen Lampentypen, fehlte. In „altem Stile“ wäre sie während des zweiten Lockdowns nicht möglich gewesen, jedoch digital.

Der Unmut über die Lampenwahl ist nicht nur bei der Diskussion in den Sozialen Netzwerken zu spüren, sondern auch bei Gesprächen auf der Straße oder bei Versammlungen, die jetzt wieder möglich sind. Zur ersten lud am Montagabend die Wählerinitiative Rheurdt am Montagabend in die Kirche St. Hubertus ein. „Das Informationsbedürfnis zur Straßenbeleuchtung ist erkennbar“, sagte WIR-Vorsitzender Alf Bockheim vor 15 Zuhörern. „Wir haben eine mangelhafte Bürgerbeteiligung, obwohl sich alle Parteien bei der Kommunalwahl für mehr Bürgerbeteiligung stark gemacht haben.“ Claudia Stränger zeichnete den Weg nach, wie die Entscheidung für die Trilux-Bogenlampe fiel. Im März 2021 habe der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung getagt, berichtete die FDP-Ratsfrau. Alle fünf Lampentypen, die vorgestellt worden seien, sein von den Fraktionen abgelehnt worden. Alle hätten mehr Information zu technischen Daten der Lampen gewünscht.

Sie habe sich die Lampe Toledo in der Nachbargemeinde Issum angeschaut und mit Anwohnern gesprochen, die ihr gesagt hätten, die neuen Lampen seien schlecht, weil sie das Licht vor allem in den Himmel und nicht auf den Boden leiten würden. Stänger habe die Farbtemperatur der Lampen vergleichen, die bei der Trilux-Lampe von 2000 bis 4000 Kelvin variabel sei, um so in einem günstigeren Bereich zu liegen als die anderen. So sei die Wahl der FDP und aller Fraktionen im Mauritius-Bündnis auf die Trilux-Lampe gefallen.

Trotzdem habe sich die WIR-Fraktion bei der Ratssitzung vor drei Wochen enthalten, erläuterte Alf Bockheim, weil eine Bürgerbeteiligung gefehlt habe und noch zu wenig Information zu den Lampen vorliegen würde, zum Beispiel zu den Kosten von rund 50.000 Euro und zur Lichtverschmutzung. Es sei möglich gewesen, die Entscheidung zu schieben. Jetzt lasse sie sich fast nicht mehr ändern. Er forderte mehr Bürgerbeteiligung ein, wenn im Laufe der nächsten Jahre die meisten der 800 Straßenlampen im Gemeindegebiet erneuert würden. „Jetzt haben wir acht Lampentypen“, sagte er. „Es wäre für die Instandhaltung günstig, auf einen Lampentyp umzusteigen.

Der Rheurdter Michael Kunze sprach bei der Versammlung in der Kirche St. Hubertus die Lichtverschmutzung an. „Wir brauchen dort Licht, wo es hingehört, nicht dort wo es nicht hingehört“, sagte der leidenschaftliche Astronom. Zum Beispiel strahle das Licht vor der Grundschule am Meistersweg in Rheurdt vor allem in den Himmel, nicht auf den Boden. Licht verschmutze die Umwelt. Das sei schlecht, zum Beispiel für Insekten. Er fordere die Lichtverschmutzung zu berücksichtigen, wenn eine Beleuchtung neu geplant werde.

Die Schaephuysenerin Agnes Teilmans meldete sich als Anwohnerin der Hauptstraße und CDU-Ratsfrau zu Wort. Sie berichtete, wie sie vor der Ratssitzung mit Anwohnern der Hauptstraße gesprochen habe, von denen das Modell Toledo bevorzugt worden sei. Dass sich die Mehrheit im Gemeinderat für die Trilux-Lampe entschieden habe, sei zu akzeptieren.

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