Politik in Rheurdt Beirat macht sich fürs Frauenschwimmen stark
Rheurdt · Der Beirat für Inklusion will das Projekt aufleben lassen, das es schon einmal nach der ersten Flüchtlingswelle gab. Jedoch sei es schwierig, Personal und ein Zeitfenster zu finden.
Nach der Flüchtlingswelle 2016 war im Rheurdter Hallenbad Frauenschwimmen angeboten worden. Zehnmal trafen sich geflüchtete Frauen im Hallenbad, um sich an das Wasser zu gewöhnen und Schwimmen zu lernen, gesponsert vom Lions Club. „Nicht alle Frauen haben Schwimmen gelernt“, blickt Maria Flemming zurück, die damals das Frauenschwimmen begleitete. „Aber alle Frauen hatten keine Angst mehr vor Wasser. Sie hatten zum Teil traumatischen Erlebnisse mit Wasser gehabt, wenn sie über das Mittelmeer geflüchtet waren. Auch ihre Kinder haben keine Angst mehr vor Wasser.“
Sie würde gerne wieder ein solches Frauenschwimmen für Flüchtlinge begleiten, wie sie in der jüngsten Sitzung des Beirats für Inklusion berichtete. Aber sie zählte auch die Schwierigkeiten auf. Zum einen sei das Hallenbad, das gerade ein neues Dach erhält, gut belegt. Die Frauen, die oft auch Mütter von kleinen Kindern seien, wollten über die Mittagszeit gerne zu Hause sein. Dazu solle das Aufsichtspersonal, das nicht leicht zu finden sei, während des Frauenschwimmens weiblich sein.
Das Frauenschwimmen zu finanzieren, wäre möglich. „Das Reparturcafé Rheurdt könnte 1000 Euro spenden“, sagte Beiratsvorsitzender Frank Hoffmann. „Es gibt weitere Fördermöglichkeiten. Es wäre schön, wenn sich ein passendes Zeitfenster und Aufsichtspersonal finden ließe. Allerdings ist das nicht ganz einfach.“
Bei der Beiratssitzung hatte zum ersten Mal Renate Rheinbay teilgenommen, die jetzt regelmäßig kommen will. Sie leitete den Runden Tisch für die Senioren in der Gemeinde Rheurdt, der seine Arbeit einstellen musste, weil Aktive verstorben sind und andere nicht mehr zur Verfügung standen. Renate Rheinbay vertritt die Ökogemeinde im Seniorenrat des Kreises Kleve
Thema des Beirats für Inklusion waren verschiedene Wege, um Projekte der Inklusion gefördert zu bekommen, zum Beispiel über das NRW-Heimatministerium oder die Aktion Mensch. Für einen mobilen behindertengerechten Toilettenwagen liege eine solche Förderung aber bei nur 2000 Euro, obwohl ein Kauf mit rund 30.000 Euro zu Buche schlagen würde, berichtete Frank Hoffmann.
Wie die anderen Beiratsmitglieder wünschte er sich, bei allen großen Veranstaltungen im Ökodorf solche behindertengerechte Toilettenwagen aufzustellen. „Das ist zwar teurer, muss aber eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte der Vorsitzende. „Bei der Pfingstkirmes war bereits ein behindertengerechter Toilettenwagen aufgestellt.“