Politik besichtigt Reiherweg in Rheurdt Ein hausgemachtes Parkproblem

Rheurdt · Weil viele Garagen zweckentfremdet werden, werden die Stellplätze für Autos am Reiherweg in Rheurdt manchmal knapp. Ausschuss lehnt weitere Stellpätze ab.

 Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung mit Bürgermeister Dirk Ketelaers beim Ortstermin am Reiherweg.

Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung mit Bürgermeister Dirk Ketelaers beim Ortstermin am Reiherweg.

Foto: Norbert Prümen

Ortstermin am Reiherweg in Rheurdt: Die Mitglieder des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung machten sich ein Bild von der Parksituation in der Straße. Unter ihnen war ein Anwohner: Bürgermeister Dirk Ketelaers. Als die Gruppe einen Bereich der Straße passierte, sagte Ketelaers, er kenne dort, wie in vielen Wohngebieten der Gemeinde, nur sehr wenige Garagen, die genutzt würden, um Kraftfahrzeuge unterzubringen. „Viele Garagen werden ausschließlich als Abstellraum verwendet. Darin besteht ein Großteil des Problems.“

Weil einige Tore zufällig offenstanden, konnten sich die Ausschussmitglieder davon überzeugen, wozu Garagen, die rechtlich Stellplätze für Kraftfahrzeuge sind, oft tatsächlich dienen – zum Beispiel als Abstellrräume für Fahrräder, Gartenmöbel oder Werkzeug. Die Ausschussmitglieder besichtigten die Straße, weil ein Anwohner des Reiherwegs vor einigen Monaten den Antrag gestellt hatte, in seinem Vorgarten einen weiteren Stellplatz anzulegen, wie es zum Beispiel nachträglich im Wohngebiet An Deckers erlaubt worden war. Mitte März hatte der Ausschuss den Antrag abgelehnt, gleichzeitig aber einen Ortstermin ins Spiel gebracht. Einen solchen hatte es im Frühjahr 2017 ebenfalls an der nahe liegenden Straße An Deckers gegeben.

In einem Bereich des Reiherwegs liegen die Garagen nicht neben den Doppelhäusern, sondern sind nach hinten versetzt. So können die Anwohner davor zwei Autos abstellen. Zudem ist an der nördlichen Seite des Reiherwegs ein öffentlicher Parkstreifen angelegt, auf dem bis zu zehn Autos geparkt werden können. Da viele Familien mindestens zwei Autos haben, aber ihre Garagen als Abstellraum nutzen, reichen die Stellplätze davor oft nicht aus, wenn sie zum Beispiel Besuch haben, etwa über Weihnachten oder Ostern.

Der Straßenabschnitt ist verkehrsberuhigt. Die Ausschussmitglieder lehnten es ab, auf der gepflasterten öffentlichen Fläche Stellplätze zu markieren, weil das Kindern Platz zum Spielen wegnehme, wie Ausschussvorsitzende Beate Wimberg sagte. Außerdem würde es dann für Rettungsfahrzeuge oder Müllwagen eng werden, wie SPD-Fahrzeuge Werner Fronhoffs feststellte. CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Opdemom schlug vor, die Frage der Stellplätze in das Mobilitätskonzept einfließen zu lassen.

Laut Gesetz dienen Garagen „vorrangig der Unterbringung eines Kraftfahrzeuges sowie seines Zubehörs“ mit dem Ziel, den öffentlichen Straßenraum zu entlasten. Kraftfahrzeuge sind zum Beispiel Autos, Motorräder oder Traktoren. Eine fehlerhafte Nutzung kann mit einem Bußgeld bis 500 Euro geahndet werden. Schätzungen gehen davon aus, dass weit weniger als 50 Prozent der Garagen zum Unterstellen von Kraftfahrzeugen genutzt werden.

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