Nachwuchstalente im Sport Zwei Schwestern aus Rheurdt feiern Erfolge beim Voltigieren

Rheurdt · Vom 16. bis 19. September war Timmel (Landkreis Aurich) das Mekka der bundesweiten Voltigier-Talente. Mittendrin zwei Schwestern aus Rheurdt: Die 17-jährige Noemi Thämmig sowie ihre 14-jährige Schwester Luana, die dort eindrucksvolle Erfolge feiern konnten.

 Noemi und Luana Thämmig beim Voltigieren.

Noemi und Luana Thämmig beim Voltigieren.

Foto: Daniel Kaiser

Noemi Thämmig hatte gerade ihren fünften Geburtstag gefeiert und ihre Schwester Luana war sogar erst zwei Jahre alt, als beide im Jahr 2009 beim Rheurdter Reit- und Voltigierverein Equus ihre Liebe für den Voltigier-Sport entdeckten. Bereits vor zwölf Jahren sammelten sie dort ihre ersten Erfahrungen mit turnerischen und akrobatischen Übungen auf dem Rücken eines galoppierenden Pferdes. Über die Jahre hinweg steigerten die talentierten Nachwuchs-Voltigiererinnen ihr Können und absolvierten eine Leistungsklasse nach der anderen.

Der Weg führte die beiden Schwestern aus Rheurdt bis in den hochkarätigen Leistungssport, in dem sie national sowie international seit 2017 in der höchsten Leistungsklasse für das Voltigierzentrum (VZ) Meerbusch an den Start gehen. Die beiden Teenager trainieren bis zu viermal wöchentlich jeweils mehrere Stunden hart dafür, dass sie diesem hohen athletischen Niveau gerecht werden können – neben dem Training auf dem Pferd nehmen auch Ausdauer-, Kraft- und Konditionstraining einen großen Part ein.

Die beiden Schwestern hatten sich im Laufe der Saison mit ihrem aus insgesamt sechs Voltigiererinnen und zwei Trainerinnen bestehenden Team für die Teilnahme an der Deutschen Jugendmeisterschaft 2021 qualifiziert. Diese Nominierung war für das gesamte Team sehr hart erarbeitet: Denn über die Corona-Wirren hinweg standen nicht nur umfangreiche personelle Veränderungen im Team und in der Trainerstruktur an, sondern es musste auch ihr neuer Fuchswallach Lothar 36 („Loddar“) an die sehr komplexen Aufgaben herangeführt werden. Vielen Rückschlägen zum Trotz gelang es Noemi, Luana und ihren Teamkolleginnen, die Landestrainer von sich zu überzeugen und die Nominierung für den Teamwettbewerb zu erhalten.

Parallel zu dieser Teamleistung wurde Luana, die jüngere der beiden Thämmig-Schwestern, zudem auch noch in der Disziplin der Einzel-Voltigierer nominiert. Neben ihrem ohnehin schon immensen Trainingspensum rund um das Team-Voltigieren in Meerbusch, trainiert Luana zusätzlich auch noch bei dem RV Ziethen in Issum als Einzel-Voltigiererin. Im Zusammenhang mit dieser aufwendigsten Form des Voltigierens macht sich die 14-jährige Luana mit ihrer Einzeltrainerin Lisa Borgmann und dem Fuchswallach Don Filippo B („Fips“) seit rund vier Jahren einen Namen in der Szene. Lisa Borgmann, selbst ehemals Voltigiererin auf höchstem Niveau, anerkannte Pferdekennerin und als Chefin des Wohlfühl-Hauses in Issum auch noch Spezialistin für Physiotherapie, ist hierbei Luanas Lehrerin, Mentorin, Freundin und bei Bedarf „Knochen-Doktor“ in Personalunion.

Am 15. September setzte sich also der ganze Tross in Bewegung, um gemeinsam mit zwei weiteren rheinischen Voltigier-Mannschaften als Vertreter des Landesverbands Rheinland im ostfriesischen Timmel (Großefehn, Landkreis Aurich) auf die Voltigierer aller anderen Landesverbände zu treffen und sich dort vom 16. bis 17. September um die Platzierungen im bundesweiten Vergleich bei mehreren Pflicht- und Kürdurchgängen zu messen. Als Mitglieder des Teams 1 des VZ Meerbusch konnten sich Noemi und Luana mit ihren Teamkolleginnen behaupten und mit einer Platzierung im hart umkämpften sowie eng beieinanderliegenden Mittelfeld sogar den Sonderpreis „Bestes Newcomer-Team des Jahres“ gewinnen.

Luana, eine der jüngeren Starterinnen in der höchsten Leistungsklasse der bis 18-Jährigen, gelang zudem bei dem Wettbewerb unter Deutschlands Top 50 der Einzel-Voltigiererinnen der Vorstoß auf den 17. Platz. Diese Platzierung fand unter den Voltigier-Experten große Beachtung – immerhin ist sie erst 14 Jahre alt und könnte erfahrungsgemäß noch „

ihre besten Jahre“ vor sich haben. Die aktuell laufenden Planungen, wonach Luana ihr sportliches Engagement ab der Saison 2022 an den Landesstützpunkt nach Köln verlegt, lassen entsprechende Ambitionen vermuten.

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