Politik in Rheurdt Neue Feuerwehrwagen werden deutlich teurer

Rheurdt · Die starke Inflation wirkt sich auch auf das Ökodorf Rheurdt aus. So muss sie für zwei neue Feuerwehrfahrzeuge deutlich tiefer in die Tasche greifen als gedacht.

 Fahrzeuge der Löscheinheit Schaehuysen bei einer Übung.

Fahrzeuge der Löscheinheit Schaehuysen bei einer Übung.

Foto: Feuerwehr

Zwei neue Löschfahrzeuge LF 10, die für die Löscheinheiten Rheurdt und Schaephuysen vorgesehen sind, sollten ursprünglich zusammen 770.000 Euro kosten. Diese Summe hatte ein Fachplaner im Spätherbst 2021 kalkuliert. Andreas Pokropp von der Kommunal-Agentur NRW, die auf Kommunale Beschaffung spezialisiert ist, erstellte ein Leistungsverzeichnis und bereitete die Ausschreibung vor. Das Submissionsergebnis liegt bei 840.000 Euro. Das sind 9,1 Prozent mehr als nach der Kalkulation vor einem guten halben Jahr.

„Diese erhebliche Differenz zum Ansatz steht mit der aktuellen Preisentwicklung in Zusammenhang“, heißt es in der Drucksache, die am Montagabend den Mitgliedern des Hauptausschusses der Gemeinde vorlag. Außerdem seien für die Hersteller die Kosten kaum zu kalkulieren, da der Prozess von der Fahrzeugbestellung bis zur Auslieferung mindestens 18 Monate dauere, hieß es weiter.

Da die Gemeinde nur knapp 754.000 Euro im Etat bereitgestellt hatte, um die beiden Löschfahrzeuge zu kaufen, beschloss der Hauptausschuss einstimmig, weitere gut 86.000 Euro überplanmäßig für den Kauf vorzusehen – weil eine Kommune nur Aufträge erteilen kann, wenn ausreichend Mittel im Etat bereitgestellt sind. Die Gemeinde will die notwendigen Mehrausgaben durch Minderausgaben an anderer Stelle decken. So waren im Etat 2021 Mittel für den Bau einer neuen Flüchtlingsunterkunft vorgesehen. Diese sei aber nicht mehr nötig. „Aufgrund der Entwicklung der Flüchtlingssituation in den letzten Wochen wurde eine Containeranlage für ein Jahr angemietet“, teilte die Gemeindeverwaltung mit. „Daher ist ein Neubau zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr angezeigt.“

Ebenfalls teuer als geplant, allerdings „nur“ um 20.000 Euro, wird der Abriss des alten Feuerwehr-Gerätehauses. Er soll schon in diesem Jahr beginnen, damit dem benachbarten Kindergarten möglichst schnell ein Teil des Grundstückes übergeben werden kann.

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