Gemeinde lässt Konzept erstellen Mindestens 6,1 Millionen Euro für den Straßenbau in Rheurdt

Rheurdt · Die Gemeinde lässt ein Straßen- und Wegenetzkonzept erstellen. In den 2020er und 2030er Jahren muss sie massiv investieren, denn viele Straßen sind erneuerngsbedürftig. Mit einem Konzept als Grundlage können Fördergelder beim Land beantragt werden.

 Die Rathausstraße in Rheurdt. 
  Foto: pogo

Die Rathausstraße in Rheurdt. Foto: pogo

Foto: Josef Pogorzalek

Das Ökodorf könnte auf seinen Straßen einen Marathon ausrichten. Die Straßen innerorts sowie die großen Durchgangsstraßen außerorts sind etwas über 42 Kilometer lang. Davon sind 27 Kilometer asphaltiert und 15 gepflastert oder geschottert. „Das Straßennetz befindet sich in einem typischen Zustand, wie das Netz anderer Kommunen“, sagt Bernd Mende. Knapp zehn Prozent, vier Kilometer, seien in sehr gutem Zustand, gut zehn Prozent, 4,7 Kilometer, in mangelhaften Zustand.

Für die Gemeinde hat der geschäftsführende Gesellschafter der Ge-Komm GmbH, Gesellschaft für kommunale Infrastruktur aus Melle bei Osnabrück, ein Straßen- und Wegenetzkonzept erstellt. Der Geschäftsführer hat den Zustand der Fahrbahndecken wie der der Nebenanlagen, zum Beispiel Bürgersteige, nach einem System bewertet, das bundesweit einheitlich definiert ist.

Möglich ist das, weil er innerorts alle Straßen und Wege und außerorts alle großen Straßen, zum Beispiel Bundes- oder Landstraßen, mit einem Transporter abfahren ließ, der mit Kameras bestückt war. Außerdem griff er auf Satellitenbilder zurück. Den Straßenzustand visuell zu ermitteln, habe Grenzen, sagte Mende im Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung. „Vor einer Sanierung empfehle ich Kernbohrungen an mehreren Stellen“, sagte der Ersteller des Straßennetzkonzepts. „Dann kommt es später nicht zu Überraschungen, wie kontaminiertem Material.“

Erst wenn dieses Konzept und eines für die Wirtschaftswege der Gemeinde vorliegt, will die Gemeinde eine Prioritätenliste festlegen. Mindestens 6,1 Millionen Euro habe die Gemeinde in den 2020er und 2030er Jahren in die Hand nehmen, um Straßen und Wege zu erneuern.

„Zukünftig hat die Gemeinde mehr Geld für Straßenunterhalt und Straßensanierung auszugeben“, sagt Bürgermeister Dirk Ketelaers. „Viele Straßen sind älter als 40 Jahre, die einmal als Lebensdauer einer Straße zugrunde gelegt wurden. Mit einem Straßen- und Wegenetzkonzept kann die Gemeinde Fördergelder für diese Maßnahmen vom Land erhalten.“

Die Anliegerbeiträge für den Straßenbau sind bereits reduziert worden. Sie sollen künftig vermutlich komplett wegfallen.

(got)
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