Feuerwehr Rheurdt Mit breiter Brust aus der Pandemie

Rheurdt · Im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlungen blicken beide Einheiten der Rheurdter Feuerwehr positiv in Richtung Zukunft, resümieren aber auch die Pandemiezeit.

 Matthias Rickers (rechts) übergibt die Einheitsführung an Marc Niessing (Mitte), Michael Wienen (2.v.r.) und Peter Bolten (2.v.l.) sind seine Stellvertreter.

Matthias Rickers (rechts) übergibt die Einheitsführung an Marc Niessing (Mitte), Michael Wienen (2.v.r.) und Peter Bolten (2.v.l.) sind seine Stellvertreter.

Foto: Galka

Das erste Märzwochenende stand bei der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Rheurdt ganz im Zeichen der Jahreshauptversammlungen. Am Freitagabend versammelten sich zunächst die Rheurdter Kameradinnen und Kameraden, am Samstagabend lud dann die Einheit Schaephuysen zur Jahreshauptversammlung ein. Für beide Einheiten war es die erste Versammlung seit Beginn der Pandemie. 2021 mussten die traditionsreichen Veranstaltungen ausfallen. Bürgermeister Dirk Ketelaers und der Leiter der Feuerwehr, Markus Gehrmann, hielten an beiden Abenden gemischte Grußworte. Zum einen standen in den Reden die aktuellen Geschehnisse im Russland-Ukraine-Konflikt sowie die kolossalen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im Fokus.

Zum anderen waren Zuversicht und großer Stolz zu spüren. Vor allem die harmonische, geschlossene Haltung zwischen Politik, Verwaltung, Wehrleitung und beiden Einheiten in diversen Themen der Zukunftsplanung wurde lobend und dankend erwähnt. In gemeinsamen Arbeitsgruppen entstanden Konzepte für die zukünftigen Fahrzeugbeschaffungen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Feuerwehrgrundausbildung neuer Einsatzkräfte und nicht zuletzt auch das neue Feuerwehrgerätehaus in Rheurdt.

Auch die weitgehende Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs während der Pandemie mit Videokonferenzen und Übungen in Kleingruppen ist der engen Abstimmung beider Einheiten, der Wehrleitung und Gemeindeverwaltung zu verdanken. Und das, obwohl sich in diesen Zeiten vieles im Wandel befindet: Erst im Oktober 2021 wurde Markus Gehrmann zum neuen Leiter der Feuerwehr und Ralf Thier zu seinem Stellvertreter ernannt. Wenige Tage später trat Dirk Ketelaers als neuer Bürgermeister sein Amt an. Im Juli 2021 wurde in Schaephuysen eine neue Einheitsführung ernannt. Neben dem langjährigen Einheitsführer Frank Diepers gehören mit Christoph Schmidt und Simon Galka nun zwei Stellvertreter zum neuen Führungstrio.

Und auch die Löscheinheit Rheurdt hat seit diesem Wochenende eine neue Führung. Nach 15 Jahren treuer und verantwortungsvoller Erfüllung seiner Aufgaben schied Matthias Rickers aus dem Amt des Einheitsführers aus. Stehende Ovationen wurden ihm verdientermaßen zuteil. Sein Nachfolger ist Marc Niessing, der bereits einige Jahre als Stellvertreter in das Amt eingearbeitet wurde. Michael Wienen und der frisch ernannte zweite Stellvertreter Peter Bolten jun. komplettieren die neue Rheurdter Einheitsführung. Ernennungsurkunden waren aber nicht die einzigen, die auf beiden Jahreshauptversammlungen verliehen wurde.

Auch einige Ehrungen und Beförderungen hatten sich durch den Ausfall der letztjährigen Jahreshauptversammung angesammelt und wurden nun nachgeholt. Zum Feuerwehrmannanwärter bezeihungsweise zur Feuerwehrfrauanwärterin wurden die Neuzugänge Lisa Vossen, Torben von Elling und Matthias Hellmanns (alle Rheurdt) ernannt. Ihre Beförderung zum Dienstgrad Feuerwehrmann/-frau erhielten nach Abschluss ihrer Probezeiten Luis Hoeps, Philipp Zimmermanns (Rheurdt), Yvonne Thier, Nico Elbers, Max Hoyer, Ali Yapalak, Helmut Hoffmann und Christoph Pösken (Schaephuysen).

Insbesondere die vielen Beförderungen neuer Einsatzkräfte zeigen, welche Attraktivität das Ehrenamt bei der Feuerwehr bei jungen Erwachsenen und Quereinsteigern besitzt. Mit jeweils rund 40 aktiven Einsatzkräften sind beide Löscheinheiten personell so gut aufgestellt wie nie. Zwei von ihnen, Jan Stockenschneider (Rheurdt) und Joshua Schneider (Schaephuysen), tragen seit diesem Wochenende den Dienstgrad des Oberfeuerwehrmanns. Nach Ablauf ihrer fünfjähriger Dienstzeit als Oberfeuerwehrmann wurden Bastian Scholz (Rheurdt), Patrick Bring und Ulrich Hoesemans (Schaephuysen) zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Durch Abschluss des Truppführerlehrgangs freuten sich Thomas Koppers, Nadja Stracke (Rheurdt) und Lea Elbers (Schaephuysen) über die Beförderungsurkunden zum/r Unterbrandmeister/-in.

Brandmeister sind nun Dominic Stracke (Rheurdt) und Simon Galka (Schaephuysen), die beide den zweiwöchigen Gruppenführerlehrgang am Institut der Feuerwehr NRW absolvierten. Zudem erhielt Mark Ibold (Rheurdt) die Beförderung zum Oberbrandmeister, Frank Hoyer (Schaephuysen) stieg zum Hauptbrandmeister auf und Michael Wienen (Rheurdt), der erst kürzlich erfolgreich den Zugführerlehrgang absolvierte, trägt als Brandinspektor fortan silberne Schulterklappen. Über die Beförderung zum Gemeindebrandinspektor konnte sich Christian Nohner freuen, der durch seine hauptberufliche Ausbildung im gehobenen Dienst bei der Berufsfeuerwehr Oberhausen alle erforderlichen Qualifikationen mitbringt.

Aus Einsatzsicht war das vergangene Jahr ebenfalls ein anspruchsvolles, wenngleich die Statistik mit insgesamt 37 Alarmierungen durchschnittlich ausfiel. Insbesondere in den Sommermonaten sorgten drei überörtliche Unwetter-Einsätze in Krefeld, Hilden und Erkrath für intensive Tage. Hier rückte jeweils eine gemischte Gruppe aus Rheurdter und Schaephuysener Kameradinnen und Kameraden aus.

Und auch auf Gemeindeebene lief die Zusammenarbeit beider Einheiten hevorragend – zehn Einsätze größerer Art wurden gemeinsam gemeistert. 15 Einsätze kleineren Ausmaßes konnten von der Einheit Rheurdt abgearbeitet werden, zehn von der Löscheinheit Schaephuysen. Dass im Feuerwehralltag allerdings deutlich mehr gefordert war als Retten, Löschen, Bergen und Schützen, zeigt die Auswertung der ehrenamtlich geleisteten Stunden. Von Administration über Wartung bis hin zur Brauchtumspflege kamen in den Berichten der beiden Einheitsführer Matthias Rickers und Frank Diepers mehr als 6000 ehrenamtliche Stunden zusammen. Dass die beiden Jahreshauptversammlungen in diesem Jahr wieder stattfinden konnten, ist dem Pandemie-Management der Feuerwehr zu verdanken. Mit einer Impfquote von nahezu 100 Prozent, zusätzlichen Antigen-Testungen im Vorwege der Versammlung und üppigen Sitzabständen sowie FFP2-Maskenpflicht war für maximale Sicherheit aller Anwesenden gesorgt.

Um das Infektionsrisiko noch weiter zu minimieren, dienten in diesem Jahr nicht die örtlichen Gaststätten, sondern die Fahrzeughallen der Gerätehäuser als Austragungsorte. Der feierlichen, kameradschaftlichen Atmosphäre tat dies allerdings keinen Abbruch.

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