Umweltschutz in Rheurdt Stink-Eschen locken im Spätsommer Bienen an

Rheurdt · Imker Frank Peifer-Weiß und Bekannte haben zwölf Bäume „Euodia Hupehensis“ gesetzt, die im Spätsommer blühen, um eine ideale Spättracht für die Immen zu sein.

 Imker Frank Peifer-Weiß hat zwölf Bäume „Euodia Hupehensis“ gesetzt.

Imker Frank Peifer-Weiß hat zwölf Bäume „Euodia Hupehensis“ gesetzt.

Foto: Gottschlich

„Der Wagen hat fein nach Minze gerochen, als er von meiner Schwägerin geöffnet wurde“, erzählt Frank Peifer-Weiß. „Ich kann gar nicht verstehen, warum der deutsche Name für die Euodia Hupehensis Samthaarige Stink-Esche ist.“

Zwölf dieser Bienenbäume, wie sie parallel dazu im Deutschen bezeichnet werden, hat sich der Schaephuysener von seiner Schwägerin, die in Nördlingen im Westen Bayerns wohnt, an den Niederrhein bringen lassen. Vier davon hat er selbst gepflanzt, drei auf der Wiese an der Kläranlage und einen in seinem Garten. Acht Samthaarige Stink-Eschen gab er an Bekannte weiter, die diese in Schaephuysen, Rheurdt und an der Littard einpflanzten. So machen sie den Baum in der Ökogemeinde heimisch, der bis vor 150 Jahren nur im Norden Chinas und in Korea zuhause war.

„Bernd Schlichter, Imker in Schaephuysen, hat seit zwei Jahrzehnten einen Bienenbaum“, erzählt der 57 Jahre alte Schreiner und Architekt. „Ich habe von ihm erfahren, wie günstig Bienenbäume für die Bienen sind. Sie haben im August und September ihre Hauptblüte, wenn am Niederrhein viel weniger Blumen, Sträucher und Bäume blühen als im Frühjahr. Sie sind ideal für die Spättracht. So können sich Bienenvölker mit Nektar und Pollen eindecken, wenn sie sich als Sommervölker in Wintervölker verwandeln. Sommerbienen leben rund sechs Wochen, Winterbienen vier Mal länger, rund sechs Monate.“

Noch blühen die Stink-Eschen nicht, die zwei Jahre alt, gut einen Meter groß und winterfest sind. „Sie werden sieben bis acht Meter hoch“, berichtet Frank Peifer-Weiß. „Sie bilden eine Krone, die mit einem hochstämmigen Obstbaum zu vergleichen ist. Sie sind resistent gegen Trockenheit, die mit dem Klimawandel vielen Bäumen am Schaephuysener Höhenzug zugesetzt hat. Sie haben Blätter aus elf kleinen Fliederblättchen. Die Blüte sieht wie beim Holunder aus, ist aber gelb.“

Die zwölf Samthaarigen Stink-Eschen, die von einem Imker in der Nähe von Nördlingen gezogen wurden, werden nicht nur von Immen geliebt. „Sie ziehen Insekten magisch an“, berichtet Frank Peifer-Weiß. „Es gibt Gemeinden, die diese Bäume in der Nähe von Spielplätzen pflanzen, um Wespen von den Mülleimern fernzuhalten. Der Baum ist ein hervorragendes Vogelnährgehölz. Das heruntergefallene Laub verbessert den Boden und wird gerne von Regenwürmern verzehrt. Gleichzeitig sind bereits drei Blüten in der Lage, den Honigmagen einer Biene zu füllen. Sie blühen bis Anfang Oktober, also dann, wenn noch viele Bienen unterwegs sind, weil es wärmer als zehn Grad ist.“

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