Verkehr in Rheurdt Grüne wünschen sich Radfahrschutzstreifen

RHEURDT · Radwege, die am Rand der Besiedlung enden, sollen in Fahrradschutzstreifen überführt werden.

Rheurdt: Grüne wünschen sich Radfahrschutzstreifen
Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wenn Radfahrer vom Oermter Berg kommen, haben sie auf der Straße Niederend den Radweg zu benutzen, wenn sie in Richtung Rheurdt unterwegs sind. Der Radweg endet hinter dem Kreisverkehr. Dann müssen die Radfahrer auf die Fahrbahn wechseln, was nicht ungefährlich ist. „Die Radwege enden im Nirvana“, sagt Frank Hoffmann. „Das kann man besser organisieren.“ Deshalb stellte er als Vorsitzender der Grünen-Fraktion den Antrag, zu prüfen, „inwieweit Fahrradwege, die am Dorfeingang enden, durch Radfahrstreifen oder -schutzstreifen weitergeführt“ werden können, um ein „sicheres Radfahren im Dorf“ zu gewähren.

„Das wertet das Radfahren auf“, betont der Rad- und Autofahrer. Radfahrstreifen sind durch einen durchgehenden weißen Strich auf der rechten Seite einer Fahrbahn markiert. Sie müssen mindestens ein Meter breit sein. Oft sind sie mit rotem Asphalt unterlegt und immer mit einem blauen Schild „Fahrrad“ gekennzeichnet. In Rheinberg oder Kamp-Lintfort wurden bei Umbaumaßnahmen überwiegend Radschutzstreifen angelegt.

Sie sind den Radstreifen vergleichbar. Im Unterschied zu diesen sind sie durch eine gestrichelte Linie abgetrennt und dürfen von Autos befahren werden, um Gegenverkehr auszuweichen. Sie müssen mindestens 1,25 Meter breit sein. Radstreifen und Radschutzstreifen können, wenn sie gelten sollen, nicht neben einem Streifen für parkende Autos angelegt werden, da Radfahrer einen Mindestabstand von einem Meter von parkenden Autos zu halten haben, um Türunfällen vorzubeugen.

„Praktisch dürfen keine Autos parken, wenn solche Streifen markiert werden“, sagt Klaus Kleinenkuhnen. Der Bürgermeister stellt sich die Frage: „Wo stehen dann die Fahrzeuge? Der Platz ist nur einmal da und wäre neu aufzuteilen.“ Er rechnet damit, mit der Verwaltung am Donnerstag nächster Woche vom Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Ökologie beauftragt zu werden, zu prüfen, wo Radstreifen und -schutzstreifen angelegt werden können. Er weist auf die zwei Typen von Durchgangsstraßen im Ökodorf hin. Für die einen sei die Gemeinde zuständig, zum Beispiel für die Kirchstraße, die Bahnstraße oder die Aldekerker Straße. Für die anderen sei der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen zuständig. Das sei die L 140 von Neukirchen-Vluyn über die Hauptstraße in Schaephyusen nach Aldekerk.

Die Rheurdter Grünen-Fraktion beziehen sich bei ihrem Antrag auf das landesweite Aktionsbündnis „Aufbruch Fahrrad“, das fast 207.000 Unterschriften sammelte, um sie als Volksinitiative dem Landtag zu übergeben. Am 18. Dezember 2019 brachten die Regierungsfraktion von CDU und FDP im Landtag den Antrag ein, der die Landesregierung auffordert, bis 2022 den Entwurf eines Fahrradgesetzes für Nordrhein-Westfalen zu erarbeiten.

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