Natur in Rheurdt Ein Zuhause für heimische Insekten

Der Verein zur Förderung der Artenvielfalt stellte vier Eichenstämme auf, in denen Insekten heimisch werden sollen - unter anderem an der verlängerten Gartenstraße. Die Bäume, aus denen die Insektenhotels entstanden, waren vertrocknet.

 Frank Peifer-Weiß, Uwe Girndt, Frank Hoffmann und Carsten Erxleben (von links) stellen Insektenstelen auf.

Frank Peifer-Weiß, Uwe Girndt, Frank Hoffmann und Carsten Erxleben (von links) stellen Insektenstelen auf.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Ein Eichenstamm ist bereits Insektenhotel. Er steht auf der Bienenwiese an der alten Kläranlage in Schaephuysen, um Hummeln, Wildbienen, Wespen, Florfliegen und Ohrwürmern eine Nist- und Überwinterungshilfe zu geben. Am Freitag stellten Mitglieder des Vereins zur Förderung der Artenvielfalt und des Umweltschutzes Schaephuysen vier weitere Insektenhotels auf.

Sie suchten sich Punkte aus, an denen bereits Blühstreifen und -wiesen, Wildhecken oder Streuobstwiesen existieren. Einer befindet sich am Buschmannshof, der in der Nähe des Samannhofs am Littardweg liegt und auch unter dem Namen „Zur lachenden Ziege“ bekannt ist. Ein weiterer befindet sich an der verlängerten Gartenstraße in Schaephuysen, die sich rückwärtig an den Pottbeckershof anschließt. Ein dritter findet sich am Hochbehälter am Schaephuysener Höhenzug, der vom Wanderparkplatz an der Hauptstraße zu erreichen ist. Und schließlich ist einer auf der Streuobstwiese platziert, die an der Einmündung des Heidewegs in die Bahnstraße in Rheurdt Früchte trägt. „Insektenhotels sind nur in einem ökologischen Verbund sinnvoll“, sagt Vereinsmitglied Uwe Girndt beim Aufstellen der Stämme.

Diese sind dreieinhalb Meter lang und waren einst Eichen in einem Waldstück von Marcell Schüren. Der Kämmerer der Gemeinde und langjährige Vorsitzender des Hegerings stellte sie kostenlos zur Verfügung. „Die Eichen sind Opfer des Klimawandels geworden und vertrocknet“, berichtet Frank Hoffmann. „In den Sommern 2018 und 2019 hat es fast nicht geregnet.“

Die Schreinerei Knorr in Kengen schnitt die Stämme schließlich auf die benötigte Länge zurecht und halbierte sie im Querschnitt. Anschließend bohrten die Vereinsmitglieder 300 bis 400 Löcher hinein, die 0,8 bis 3,5 Millimeter Durchmesser haben, um für verschiedene Insekten attraktiv zu sein. In der Gesamtschau lassen die Löcher Figuren erahnen, die von der Schaephuysener Künstlerin Karin Scheidt entworfen wurden. „Sie erinnern an Trolle, Zwerge aus den skandinavischen Sagen“, schmunzelt Frank Peifer-Weiß und verrät: „Sie bekommen als Kunstwerke noch Hüte, zum Beispiel Blecheimer.“

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