RHEURDT Die Vielfalt der Kunst in Rheurdt genießen

RHEURDT · Zum zweiten Mal hieß es Rheurdt Open Art. Kunstschaffendein ihre Ateliers ein. Das Angebot präsentierte sich bunt-kreativ und beeindruckte durch Vielfalt und originelle Kunstobjekte, angefangen von Holz bis zum ausgedienten Fahrradschlauch.

 Die Künstlerinnen Karin Scheidt, Anke Schmitz und Adelheid Thillosen bei Open Art in Rheurdt.

Die Künstlerinnen Karin Scheidt, Anke Schmitz und Adelheid Thillosen bei Open Art in Rheurdt.

Foto: Norbert Prümen

Einen erneuten Erfolg verbucht Rheurdt Open Art. Kunst als gemeinsame Aktion der dortigen Kunstschaffenden lockte in die Ateliers. Zwölf Stationen luden zu unterschiedlichsten Begegnungen mit der Kunst ein. An manchem Standorten präsentierten sich Gastkünstler, so dass die Tour gleich doppelt lohnte. Bereits die Premiere im letzten Jahr war gelungen, deshalb stand eine Neuauflage im Interesse aller. Die künstlerische Bandbreite, angefangen von Goldschmiedearbeiten über Malerei und Floristik bis zum upgecycelten Fahrradschlauch sprach für Vielfalt und Originalität. Schöner Nebeneffekt ist das Netzwerken untereinander und das Verbindende von Ausstellenden in Schaephuysen über Rheurdt bis zu den Hacksteinskuhlen.

„Open Art ist für uns alle eine Bereicherung“, stellte Adelheid Thillosen fest. Ihr Atelier liegt in Rheurdt, an der Aldekerker Straße. Eigens gestaltete Karten, kleine Bilder wie Papierwachsarbeiten mit Mond- und Eulenfiguren stellte sie aus. Ebenso wie ihre munteren Hühner, die auf der Stange hocken. „Die sind einfach zu mir gekommen und begeisterten mich. Heute sind sie mein Markenzeichen“, freute sich Adelheid Thillosen.

Bereits um 11 Uhr steuerten die ersten Gäste die Station vier in Rheurdt an. Ein Kommen und Gehen bestimmte das Wochenende. „Die Besucher haben sich über das Format gefreut und vor allem über die Vielfalt überall“, so die Künstlerin. Zwei Gäste hatte sie eingeladen, bei ihr auszustellen. Erstmals dabei war Filzgestalterin Karin Scheidt, die vielen Rheurdtern bereits ein Begriff ist. Sie hat für die Insektenstelen die Kopfbedeckungen gefilzt. Ihr Ausgangsmaterial ist Schafwolle. „Eine unermessliche Vielfalt“, schwärmte sie.

Fragen der Besucher zielten auf die Machart des Filzens ab. Sie zeigten sich erstaunt über den hohen Gebrauchswert von Produkten wie Gürtel- und Einkaufstaschen oder Dekoartikeln. Ihre Kollektion ist ein bunter wie kreativer Querschnitt und reicht bis zum schmucken Schultertuch. „Ich genieße die Gemeinschaft der Künstler, die ihre ganz unterschiedlichen Stile zeigen“, sagte sie über ihre erste Teilnahme. Im sonnenverwöhnten Atelier, in dem die Weintrauben kurz vor der Ernte stehen, hatte Anke Schmitz ihre textilen Collagen ausgebreitet. Sie ist zum zweiten Mal dabei. Ganz unterschiedliche Arbeitstechniken lassen sich in ihren Arbeiten entdecken. Sie färbt, bedruckt, verklebt, laminiert und vernäht. „Ich bin ein Mustermensch“, erklärte die gelernte Schneiderin über ihre textilen Collagen.

Die Duisburgerin Bärbel Indek war eine der Besucherin. Sie war neugierig auf die textile Kunst, die künstlerische Dichte sowie andere thematischen Schwerpunkte. „So etwas kenne ich von Duisburg nicht. Der Reiz liegt für mich auch in der ländlichen, so bodenständigen Umgebung. Einfach toll verortet“, sagte sie. Für Adelheid Thillosen gab es nur einen Wermutstropfen. „Ich kann mir leider nicht die Ausstellungen der anderen ansehen.“

Elf weitere Stationen sorgten am Wochenende für interessante Begegnungen und einen intensiven Austausch. Mit dabei auch Kunst, die unter die unter die Haut geht, wie im Tattoo-Studio Soulmade Pirates an der Rathausstraße.

Für die Akteure gilt das vorletzte Wochenende im September als gesetzter Termin. Am 23./24. September 2023 wäre es dann die dritte Ausgabe von Rheurdt Open Art. 

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