Katholische Gemeinde St. Martinus Rheurdt: Blasiussegen „live“ oder im Internet

Rheurdt · Der traditionelle Segen wird in der St.-Martinus-Kirchengemeinde trotz des Lockdowns gespendet.

 Pfarrer Norbert Derrix spendet den Blasiussegen mit der „gekreuzten Kerze“ auf dem Rheurdter Sportplatz.

Pfarrer Norbert Derrix spendet den Blasiussegen mit der „gekreuzten Kerze“ auf dem Rheurdter Sportplatz.

Foto: St. Martinus-RST

Trotz Lockdown und Verzicht auf Präsenzgottesdienste: Den Blasiussegen können sich die Gläubigen der katholischen Gemeinde St. Martinus Rheurdt-Schaephuysen-Tönisberg dennoch abholen. Zwar nicht in, aber doch vor den Kirchen. „Wir spenden den Segen aus mindestens zwei Meter Abstand“, sagte Pfarrer Norbert Derrix am Dienstag. Masken sind Pflicht. Auf das Auflegen der Hand werde verzichtet. „Das Berühren der Menschen beim Segnen ist mir sonst sehr wichtig. Aber es ist eben zurzeit nicht erlaubt.“

Der Blasiussegen hat in der katholischen Kirche eine große Tradition. Blasius, Bischof von Sebaste/Armienien, lebte um 300, sein Gedenktag ist der 3. Februar. Er soll einen jungen Mann, der eine Fischgräte verschluckt hatte, vor dem Ersticken gerettet haben. So solle der Blasius-Segen laut Tradition „gegen alle möglichen Halskrankheiten helfen“, sagte Derrix. Er fügt eine weitere Bedeutung hinzu: „Nach jüdischer Tradition ist der Hals der Sitz der Seele. Mit dem Segnen des Halses wird deshalb der ganze Mensch gesegnet. Auch in dem Sinne, dass er auf seine Gesundheit achten soll.“ Was gerade in der Zeit der Pandemie von besonderer Bedeutung sei. Ob er deshalb zu den Segensspendungen vor dem Kirchen besonders viele Leute erwarte? „Mal sehen. Das ist ein Experiment, was wir machen.“

Derrix und Pater Secil spenden den Segen am 3. Februar von 10 bis 12 Uhr an der St.- Nikolaus-Kirche in Rheurdt und an der St.-Antonius-Kirche in Tönisberg. An St. Hubertus Schaephuysen wird der Segen von 17 bis 19 Uhr gespendet. Auch am Sonntag, 7. Februar, kann der Segen empfangen werden: von 8 bis 10 Uhr in St. Nikolaus, von 10 bis 12 Uhr in St. Hubertus und St. Antonius.

Wer den Blasiussegen nicht persönlich empfangen will, kann das Internet zur Hilfe nehmen (www.st.martinus-rst.de). Pfarrer Derrix erteilt den Segen im Rahmen einer Wortgottesfeier, die auf dem neu gestalteten Sportplatz in Rheurdt aufgezeichnet wurde. In den nächsten Wochen will Derrix weitere Gottesdienste an Orten aufzeichnen, „die wir im Moment besonders vermissen“. So zum Beispiel in einem Lokal. Ein „Drehort“ sei zum Beispiel die Gaststätte Janssen-Bodden in Saelhuysen.

Zu Präsenzgottesdiensten an St. Martinus Rheurdt-Schaephuysen-Tönidberg wolle man nach Aschermittwoch wieder zurückkehren – auch wenn der Lockdown verlängert werden sollte. „Wir müssen mit kleinen Schritten nach vorne gehen und den Menschen in der Seele deutlich machen: Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels“, sagte Derrix.

Die Rückkehr zu Präsenzgottesdienstes werde allerdings unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen erfolgen. Unter anderem werde die Zahl der Plätze in den Kirchen drastisch reduziert, zudem werde eine Anmeldung für die Teilnahme am Gottesdienst verpflichtend sein.

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