Beschluss im Hauptausschuss Rheurdt bekommt eine Klimaschutzmanagerin

Rheurdt · Die Gemeindeverwaltung lässt eine erfahrene Mitarbeiterin fortbilden, die zuletzt im Liegenschafts-Management tätig war.

 Ein Blick über die Felder auf Rheurdt. Das Ökodorf will mehr für den Klimaschutz tun.

Ein Blick über die Felder auf Rheurdt. Das Ökodorf will mehr für den Klimaschutz tun.

Foto: Josef Pogorzalek

Ein Ökodorf ohne Klimaschutzmanager? Diese Zeiten sind bald vorbei. Ab Februar 2020 wird sich eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung speziell mit Angelegenheiten des Klimaschutzes befassen. Die Mitglieder des Hauptausschusses sind einstimmig einem Antrag der Grünen gefolgt, im Stellenplan für 2020 den Posten eines Klimaschutzmanagers aufzunehmen. „Darauf habe ich zwei Jahre lang hingearbeitet“, freute sich Frank Hoffmann, Fraktionssprecher der Grünen, am Mittwoch. In anderen Kommunen, etwa Neukirchen-Vluyn oder Moers, gibt es bereits seit einigen Jahren Klimaschutzmanager, die bisher zum großen Teil über Fördergelder finanziert wurden.

In Rheurdt hatte Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen schon im September im Rat von Überlegungen gesprochen, gemeinsam mit anderen Kommunen im Südkreis Kleve eine Stelle für einen Klimaschutzmanager oder eine Klimaschutzmanagerin einzurichten. Kurz vorher hatte er mit anderen Bürgermeistern aus dem Kreis eine Absichtserklärung unterschrieben, beim Klimaschutz zu kooperieren. Jüngst fand eine Sitzung dieses Klimabündnisses in Rheurdt statt. Dabei sei zur Sprache gekommen, dass es nicht ganz einfach sei, einen „interkommunalen Klima-Manager“ zu installieren, sagte Kleinenkuhnen. Deshalb gehe Rheurdt jetzt alleine vor. Der Bürgermeister betonte aber, dass in Rheurdt auch ohne Klimaschutzmanager in der Vergangenheit viel in Sachen Ökologie, Nachhaltigkeit und CO2-Vermeidung geschehen sei. „Wir haben schon 1997 ein Zehntel des Gemeindegebiets – 300 Hektar – als Vorranggebiete für Windkraftananlagen ausgewiesen.“

Klimaschutzmanagerin wird eine bisherige Mitarbeiterin des Liegenschafts-Managements, die demnächst aus der Elternzeit zurückkehrt. Das hat nicht nur den finanziellen Vorteil, dass keine neue Stelle finanziert werden muss. „Die Mitarbeiterin kennt die Verwaltung und deren Abläufe“, sagte Kleinenkuhnen. Und sie sei bei den anderen Mitarbeitern bekannt. Sie werde deshalb eine höhere Akzeptanz genießen, als ein möglicherweise „frisch von der Uni“ kommender Verwaltungsneuling. Die Klimaschutzmanagerin, die etwas mehr als eine halbe Stelle bekleidet, wird sich zunächst für ihre neue Aufgabe qualifizieren. Fortbildungen zu Klimaschutzmanagern für Kommunen bietet das Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft in Essen an.

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