Politik in Rheurdt Zwei weitere Beiräte gegründet

Rheurdt · In der vergangenen Woche wurden die letzten zwei neuen Beiräte gegründet. Sie widmen sich großen Projekten und grundsätzlichen Fragen, für die in den Ausschüssen kaum Zeit bleibt.

 Jan Rickers hatte die Idee zu einer Skateranlage in Rheurdt.

Jan Rickers hatte die Idee zu einer Skateranlage in Rheurdt.

Foto: Norbert Prümen

Die Bürger stärker zu beteiligen, hatten alle Parteien bei der Kommunalwahl 2020 gefordert. Einen ersten Schritt dazu haben die Fraktionen in der vergangenen Woche abgeschlossen. Sie stimmten im Ausschuss für Soziales, Jugend, Generationenvernetzung und Inklusion dafür, zwei weitere Beiräte zu gründen: einen für Jugend und einen für Inklusion. Dabei ist Inklusion umfassend gemeint: Als Inklusion von Menschen aller Nationen, aller Altersgruppen, aller Geschlechter und aller Formen von Beeinträchtigungen. Damit hat Rheurdt jetzt fünf Beiräte, weil Beiräte für Verkehr, Digitalisierung und Klimaschutz bereits bei der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Klimaschutz und Digitalisierung im März 2021 gegründet worden waren. Die Fraktionen stimmten in einer Runde mit Bürgermeisters Dirk Ketelaers auch über die Formalien ab. Die Beiräte bestehen aus 17 Personen. „Alle fünf Fraktionen stellen jeweils eine Person“, erläuterte der Bürgermeister. „Sie schlagen jeweils zwei Bürgerinnen oder Bürger vor, die sich in der Thematik auskennen. Eine Vertreterin oder ein Vertreter aus der Verwaltung kommt hinzu. Geleitet wird der Beirat von einer oder einem Vorsitzenden, die oder der die 17. Person ist.“ Zu den Formalien zählt unter anderem das Protokoll, das von der Verwaltung geschrieben wird, oder die Ladungsfrist, die eine Woche beträgt. Die Formalien sind in einer Geschäftsordnung für Beiräte festgehalten. Die Beiräte sollen sich mit langfristigen Fragen und großen Projekten auseinandersetzen, für die sich die Ausschüsse nur Zeit nehmen könnten, wenn die Sitzungen bis tief in die Nacht dauern würden.

Zum Beispiel soll sich der Beirat für Verkehr mit einem Mobilitätskonzept befassen oder der Jugendbeirat, der von Barbara Wolter (SPD) geleitet wird, mit dem Bau einer Skateranlage. Diese Aufgabe wurde ihm am Donnerstagabend bei der Sitzung Ausschusses für Soziales, Jugend, Generationenvernetzung und Inklusion übertragen. Die Überlegungen dazu gehen auf einen Antrag zurück, der vom Schüler Jan Rickers im Herbst 2020 gestellt wurde. Fachbereichsleiter Ralf Spengel und der Bürgermeister hatten zur Sitzung Information zusammengestellt.

Der Fachbereichsleiter betrachtet die möglichen Standorte einer Skateranlage, insbesondere die beiden Sportplätze, an die sie angegliedert werden könnte. Aus dem Preis für eine Skateranlage, die 2019 in Mönchengladbach gebaut wurde, prognostiziert er Investitionskosten von 200.000 bis 250.000 Euro. Der Bürgermeister fasst als zweite Möglichkeit eine Pumptrack ins Auge, also ein Buckelpiste für BMX-Radfahrer. Diese verortet er am Oermter Berg. Eine Pumptrack sei als interkommunales Projekt mit der Gemeinde Issum möglich. Er habe bereits einen Pumptrack-Anbieter kontaktiert und erste Gespräche mit der Gemeinde Issum geführt, berichtet er. Mit einem interkommunalen Konzept seien die Fördermöglichkeiten „aktuell sehr gut“. Im Rheurdter Haushalt 2021 stünden keine Mittel für eine Pumptrack oder Skateranlage bereit. „Eine Pumptrack ist leiser“, berichtet er. „Die planungsrechtliche Genehmigung ist einfacher.“

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