Kunst in Rheurdt Künstler öffneten ihre Ateliers

Rheurdt · Die erste „Rheurdt OpenArt“ ist gelaufen und hat Kunst, Kreatives, Floristik und Goldschmiedearbeiten an elf Standorten in Rheurdt und Schaephuysen präsentiert. Die Resonanz war überaus positiv.

 Gerd Hüsken und Katya Zarinskaya beteiligten sich an „Rheurdt OpenArt“. 

Gerd Hüsken und Katya Zarinskaya beteiligten sich an „Rheurdt OpenArt“. 

Foto: Norbert Prümen

Am Wochenende begeisterten an elf Standorten in Rheurdt und Schaephuysen Kunstschaffende mit ihren Arbeiten. Sie zeigten eine Bandbreite, die mit Floristik von Martina Viehweg anfing und bei der Goldschmiedekunst von Gisa Elmer endete. Idyllisch gelegen das Ökoatelier von Gerd Hüsken mit einer Freiluft-Galerie. „Natur, Farbe und Kunst begegnen sich direkt und verschmelzen“, so der Künstler, der abstrakte Hinterglasmalerei präsentierte. Der Künstler Gerhard Richter ist ihm ein Vorbild. „Fasziniert hat mich, mit einer naiven Technik Farben und Formen im Kontrast mit der Natur in Einklang zu bringen“, sagt Hüsken über seine Arbeiten, die er witterungsunabhängig in der Landschaft verankert und dem Spiel von Sonne und Licht überlässt als „Zeichen unserer himmlischen Vergänglichkeit“, so Hüsken. Acryl und Ölfarben fixiert er zwischen zwei Glasplatten. „Diese Mischtechnik muss schnell vollzogen werden, um die pastösen Farben dauerhaft zu verbinden“, so Hüsken über die Technik.

Eingeladen hatte er Katya Zarinskaya, eine Malerin aus Moskau. Sie lebt mittlerweile bei Augsburg. Mit ihrer Malerei nimmt sie den Betrachter mit in ferne Länder und Städte. Sie fängt Stimmungen ein, lädt in Metropolen wie Kopenhagen und Meran ein oder entführt nach Südafrika. „Schon früh kamen die ersten Gäste“, so Gerd Hüsken, wie auch Goldschmiedin Anke Cöhnen bestätigte. Sie zeigte in ihrem Garten Schmuck und Bronzekunst. Bei ihren Goldschmiedearbeiten gibt sie dem flachen Ausgangsmaterial räumlichen Charakter, beschäftigt sich im Design mit Faltungen und religiösen Insignien wie Kommunionkreuzen in Bronze. „Wir hatten einen guten Start“, sagt die Goldschmiedin. Die Idee, überhaupt erstmals eine solche Veranstaltung im Verbund mit anderen zu machen, sei einfach eine tolle Sache. „Nicht nur, weil wir unsere Arbeiten zeigen können, sondern auch den Austausch mit Besuchern haben“, meint sie. Lange seien Veranstaltungen coronabedingt nicht möglich gewesen.

Bereits im letzten Jahr war „Rheurdt OpenArt“ in Planung, musste dann mit steigenden Infektionszahlen verschoben werden. „Eine Wiederholung im nächsten Jahr sollte unbedingt sein“, so Anke Cöhnen. Bemerkenswert ist die hohe Zahl der Ausstellenden. Allein drei Mal ist mit Volker Atrops die Goldschmiedekunst vertreten. „Wir wussten vorher kaum oder gar nichts voneinander. Der Erfahrungsaustausch untereinander ist mir wichtig“, so die Goldschmiedin.

Im Postcafé Alte Schule an der Hauptstraße in Schaephuysen stellte Drea Belzer aus. „Mit einer solchen Ausstellung zeigen wir Flagge für die Kunst“, so ihre Meinung. Mit ihren groß- und kleinformatigen Arbeiten liebt sie das künstliche Experiment. „Ich male intuitiv, lasse mich von meinen Emotionen leiten. Thematisch bin ich daher nicht festgelegt“, so Drea Belzer mit Blick auf die Arbeit ‚Diesseits und Jenseits‘ in Aquarell-Technik. Themen wie den Klimawandel bringt sie ebenfalls auf die Leinwand. „End over“ ist auf einem ihrer gegenständlichen Bilder zu lesen.

„Ich bin eher die Abstrahierende“, meint Margret Theissen, die die Ausstellungsfläche im Landgasthof „Zur Linde“ nutzte. Aus einem Blumenstrauß bannte sie beispielsweise Blüten auf die Leinwand, malt in Öl und Acryl, pflegt die Aquarellmalerei. Andere Bilder zeigen lediglich Köpfe. „Ich kann bei der Malerei meiner Fantasie freien Lauf lassen“, meint sie.

Als ideal erwies sich die Kooperation untereinander, wie bei Jenny Schäfer, die Stephanie Bongers und Zuhal Maden in ihr Atelier eingeladen hatte. Adelheid Thellosen stellte mit Anke Schmitz aus. Zu den weiteren Ausstellenden gehörten Lambert Holtappels (Holzarbeiten) und Birgit Golitz (Malerei).

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