Aus der Ratssitzung Stadtrat will ein neues Freizeitbad

Neukirchen-Vluyn · Der Grundsatzbeschluss ist einstimmig auf den Weg gebracht worden. Wo das neues Bad entsteht und ob der Badebetrieb zeitweise ruhen muss, steht noch nicht fest.

 Ende 2026 sollen im alten Freizeitbad in Neukirchen-Vluyn die Lichter dauer­haft ausgehen. Der Neubau eines neuen Bades wurde am Mittwoch im Rat beschlossen.

Ende 2026 sollen im alten Freizeitbad in Neukirchen-Vluyn die Lichter dauer­haft ausgehen. Der Neubau eines neuen Bades wurde am Mittwoch im Rat beschlossen.

Foto: Enni (honorarfrei)/Stuckart

Nach einer intensiven Diskussion wurde im Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn am Mittwochabend der Neubau eines Freizeitbads einstimmig beschlossen. Mit diesem Grundsatzbeschluss wolle man ein starkes Signal setzten und zeigen, dass der Rat ein neues Bad wolle, betonte die Erste Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Margit Ciesielski. Das neue Freizeitbad soll sowohl den Bedarf für öffentliches Schwimmen als auch für Schul- und Vereinsschwimmen sicherstellen. Der Standort für das Projekt blieb weiter offen.

Die CDU-Fraktion hatte vor der Ratssitzung einen Antrag auf einen geänderten Beschlusstext eingereicht. Dabei ging es unter anderem um den Begriff „Ersatzneubau“. Dieser war der Fraktion ein Dorn im Auge. Fraktionsvorsitzender Markus Nacke erläuterte, dass die Formulierung bedeute, dass das neue Bad als Ersatz auf dem Grundstück des bestehenden Bades gebaut werden würde. Das wiederum hieße, dass es voraussichtlich zwei Jahre lang – dieser Zeitraum ist für Abriss und Neubau eingeplant – kein Bad in Neukirchen-Vluyn geben würde und somit in dieser Zeit auch kein Schul- und Vereinsschwimmen stattfinden könnte. An einem neuen Standort hingegen könne parallel zum laufenden Betrieb gebaut werden.

Des Weiteren solle lediglich „unverbindlich“ geprüft werden, ob das Freizeitbad in den steuerlichen Querverbund der Enni eingebunden werden kann, um somit die mit dem Neubau verbundenen anstehenden Investitions- und Betriebskosten einer weiteren Optimierung zuzuführen. Während die Grünen den Antrag der CDU befürworteten und betonten, dass man nicht auf Gedeih und Verderb auf Enni angewiesen sei, gab es von Seiten der SPD und der Verwaltung nur wenig Veständnis. Schließlich habe man mit der Enni einen wohlgesonnenen und starken Partner.

Bürgermeister Harald Lenßen warf ein, dass man keine Kampfabstimmung wolle; er schlug deshalb vor, den Beschluss auf die Ratssitzung im Juli zu vertagen. Schließlich sei bei einer solchen Entscheidung, Einigkeit wünschenswert. Alle Fraktionsvorsitzenden wurden daraufhin zur Beratung ins Bürgermeisterbüro berufen. Nach rund 20 Minuten konnte Lenzen eine Einigung verkünden. „Wir haben intensiv und konstruktiv im Bürgermeisterbüro diskutiert.“ Dem Antrag der CDU wurde zugestimmt und der Begriff „Ersatz“ gestrichen. Bezüglich Enni verzichtete die CDU auf die Forderung nach Unverbindlichkeit. Daraufhin konnte der Grundsatzbeschluss einstimmig verabschiedet werden.

Ziel sei es, dass bei der Planung nach Möglichkeit berücksichtigt wird, dass das neue Freizeitbad im Hinblick auf Umwelt- und Ressourcenschonung eine herausragende Stellung einnimmt und die Zukunftstrends bestmöglich berücksichtigt. Das neue Freizeitbad soll sowohl den Bedarf für öffentliches Schwimmen als auch für Schul- und Vereinsschwimmen sicherstellen. Optional soll die Errichtung einer Sauna geprüft werden.

Vertreter der Fraktionen hatten sich zuvor in einem internen Arbeitskreis gegen eine Sanierung und für einen Neubau ausgesprochen. Nach ersten Schätzungen soll ein Neubau rund elf Millionen Euro, die Instandsetzung 2,7 Millionen Euro kosten.

Auf Dauer soll der Neubau wirtschaftlich dennoch mehr Sinn machen, da die Lebensdauer eines sanierten Bades von der Enni mit 20 Jahren und die eines Neubaus mit 40 Jahren angesetzt wurde. Ein Vergleich der Aufwendungen bis zum Jahr 2065 hat ergeben, dass das neue Bad rund 3,6 Millionen Euro günstiger als ein saniertes wäre.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort