Neukirchen-Vluyn Nun kommt das schnelle Internet für alle

Neukirchen-Vluyn · Die Telekom hat gestern in Neukirchen-Vluyn ihre Pläne für den Ausbau des VDSL -Netzes vorgestellt. Landrat Ansagar Müller sowie die Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen und Harald Lenßen zeigten sich erfreut über die Fortschritte.

 Von links: Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Harald Lenßen, Landrat Ansgar Müller, Peter Kroppen (Telekom), Rheurdts Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen und Andreas Konofol (Telekom) vor dem Schaltgehäuse am westlichen Ende der Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Von links: Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Harald Lenßen, Landrat Ansgar Müller, Peter Kroppen (Telekom), Rheurdts Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen und Andreas Konofol (Telekom) vor dem Schaltgehäuse am westlichen Ende der Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Foto: Christoph Reichwein

Wenn ein Landrat und zwei Bürgermeister sich für ein Foto mit einem grauen Kasten einfinden, dann hat das einen guten Grund. Nämlich das Signal an die Öffentlichkeit: Wir kümmern uns! In diesem Fall um ein schnelles Internet in Neukirchen-Vluyn, Rheurdt und Kamp-Lintfort.

Der Kreis Weseler Landrat Dr. Ansgar Müller, Rheurdts Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen und Harald Lenßen, Stadtoberhaupt von Neukirchen-Vluyn, kamen gestern Vormittag zu einer Baustelle an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. Anlass war der Ausbau des VDSL-Netzes durch die Telekom. Für das Unternehmen waren Andreas Konofol, Teamleiter der Deutsche Telekom-Technik, und Peter Kroppen vom Infrastrukturvertrieb Region West vor Ort. Die Gruppe vor dem Schalterkasten - korrekt heißt es übrigens Multifunktionsgehäuse - zog interessierte Blicke von Passanten auf sich, die gerade ihren Einkauf in den umliegenden Läden machten.

Die Telekom, so erklärten Konofol und Kroppen, führt im Moment Arbeiten in Neukirchen-Vluyn und am südlichen Rand von Rheurdt durch. In den nächsten Monaten sollen so rund 39 000 Haushalte im Bereich der Vorwahl 02845 Zugang zu schnellen Internet-Anschlüssen erhalten. Im ersten Quartal 2015 sollen dann rund 20 000 Haushalte in Kamp-Lintfort hinzukommen.

"Dieses Thema haben wir schon vor Jahren mit den Unternehmen diskutiert", sagte Ansgar Müller. Doch die Branche schien damals wenig Interesse zu haben, in einen Ausbau zu investieren. "Wir hatten schon überlegt, einen kreiseigenen Betrieb zu gründen, um das auf den Weg zu bringen", erzählte der Weseler Landrat.

Mittlerweile gibt es allerdings Fördergelder, die das Klima für Investitionen verbessert haben. Auf dieser Schiene ist in den vergangenen Monaten beispielsweise der größte Teil der Gemeinde Rheurdt mit einem fixeren Netz ausgestattet worden, auch die kleinen Ortschaften Kengen, Finkenberg und Saelhuysen.

Das alles mache nicht nur das Leben des privaten Internet-Nutzers leichter, sondern sei wichtig für die Wirtschaft im Kreis Wesel: "Ich bin in den vergangenen Jahren oft von Unternehmern darauf angesprochen worden", erinnert sich Harald Lenßen. "Immer wieder hieß es: Wir brauchen ein schnelleres Netz, wir brauchen Breitbandversorgung."

Und das soll nun wahr werden, aber dafür müssen manche Bürger Unbequemlichkeiten hinnehmen. Die schon erwähnten grauen Kästen werden nun häufiger im Stadtgebiet zu finden sein - schlimmstenfalls direkt vorm eigenen Vorgarten. "Manche Leute beschweren sich, sie finden diese ,Schränke' zu groß", räumt Lenßen ein. In Neukirchen-Vluyn werden es am Ende 44 Schaltgehäuse sein, in Rheurdt 14, in Kamp-Lintfort insgesamt sogar 77 Stück.

Insgesamt werden in den drei Kommunen 60 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt. Peter Kroppen versichert: "Die Einschränkungen für die Bürger werden sich in Grenzen halten. Wir gehen immer in überschaubaren Abschnitten voran."

(RP)
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