Traditionelles in Neukirchen-Vluyn Heimatvereine bereiten Mundartnachmittag vor

Neukirchen-Vluyn · Dönekes und Vertellstöckskes gibt es am 7. April in der Kulturhalle. Der Vorverkauf für die beliebte Veranstaltung läuft.

 Hanna Glücks und Anne Wache in einem Sketch beim Mundartnachmittag 2018.

Hanna Glücks und Anne Wache in einem Sketch beim Mundartnachmittag 2018.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

„Eck höbb de Fad’n verloren, help mech doch en’s wi’er!“ Dieses geflügelte Wort zitierte Annelise Kutsch aus einer früheren Aufführung bei den plattdeutschen Mundartstückskes (‚ich habe den Faden verloren, hilf mir doch weiter!‘), als einer der Darstellerinnen die Worte ausgingen. Wie immer im Frühjahr sind die Mundartkundigen der beiden Heimat- und Verkehrsvereine (in Neukirchen und in Vluyn) wieder aktiv dabei, einen Mundartnachmittag zusammenzustellen und vorzubereiten. In der guten Stube von Heinz Marten, dem Leiter des Mundartkreises des HVV Vluyn, trafen sich die Darsteller bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, um ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Was sich so leicht und locker als Dönekes und Vertellstöckskes auf der Bühne präsentiert, braucht eine gehörige Vorbereitung, denn plattdeutsche Stücke, die noch in die Zeit passen, sind doch sehr rar. Also heißt es, hochdeutsche Stücke umzuschreiben, in plattes Deutsch. Plattdeutsch heißt dabei, bei den beiden HVV, natürlich Grafschafter Platt, eine Variante des Niederfränkischen, die vor allem auf dem Land, von der bäuerischen Bevölkerung gesprochen wurde. Wie die Kenner erzählten, war die plattdeutsche Sprachlandschaft durch stringente Sprachgrenzen geteilt. Im Allgemeinen verstand man sich zwar, doch an bestimmten Redewendungen oder Wörtern konnten die plattdeutschen Sprecher erkennen, ob der Sprecher aus Rheinberg oder aus Vluyn, aus Rheurdt oder aus Schaephuysen kam.

Schon seit 2010 werden diese Mundartnachmittage von den beiden Heimat- und Verkehrsvereinen mit großem Erfolg veranstaltet, immer in Kombination mit Kaffee und Kuchen und immer ausverkauft. Dieses Jahr findet das Ereignis am 7. April in der Kulturhalle statt. Start für den Vortrag der insgesamt sechzehn Stückskes ist um 15 Uhr, Halbzeit und Kaffeepause nach sieben Stücken, nach der Pause geht es dann lustig weiter. Die Eintrittskarte kostet 15 Euro (inklusive Kaffee und Kuchen), für die musikalische Begleitung sorgt Käthe Trosky. Der Vorverkauf läuft, Karten gibt es in Vluyn bei Giesen-Handick und der Geschäftsstelle der Volksbank, in Neukirchen bei Optik Engelke und dem Fahrrad-Center Tendick.

Die jüngste Teilnehmerin in diesem Jahr ist gerade acht Jahre alt und sorgt für eine gewaltige Verringerung des Durchschnittsalters der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Übrigens: Trotz aller Mühen, werden die Plattdeutschsprecher langsam rar. Deshalb bitten die Vereine: „Wenn noch unerkannte Talente in Neufeld oder in der Dong schlummern, bitte melden!“

(RP)
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