Neues Konzept in Neukirchen-Vluyn Stadt geht Container-„Wildwuchs“ an

Neukirchen-Vluyn · In Neukirchen-Vluyn sollen Flächen ausgewiesen werden, auf denen gemeinnützige Organisationen oder gewerbliche Sammler gegen Gebühren ihre Altkleidercontainer aufstellen dürfen.

 Neukirchen-Vluyn will die Container-Dichte in der Stadt erhöhen und neue Standorte für Container ausweisen.

Neukirchen-Vluyn will die Container-Dichte in der Stadt erhöhen und neue Standorte für Container ausweisen.

Foto: Klaus Dieker

Mit Altkleidern lässt sich Geld verdienen. Stadt, gemeinnützige Organisationen und gewerbliche Händler stehen dabei in Konkurrenz. Dabei tauchen immer wieder mal Container dort auf, wo sie nichts zu suchen haben und das Stadtbild veschandeln. Diesem „Wildwuchs“ will Neukirchen-Vluyn jetzt Einhalt gebieten.

Die Stadt will öffentliche Flächen ausweisen, auf denen gemeinnnützige oder gewerbliche Sammler ihre Container aufstellen dürfen. Diese müssen aber im Gegenzug Sondernutzungsgebühren entrichten. Sie sollen zudem verpflichtet werden, ihre Container mit Namen und Telefonnummer zu kennzeichnen und im zweiwöchigen Rhythmus – bei Bedarf auch öfter – zu leeren. Wer den Auflagen nicht nachkommt, kann die Erlaubnis zum Aufstellen seiner Container verlieren.

Gleichzeitig möchte die Stadt die „Containerdichte“ erhöhen und damit für die Bürger die Wege zu den Sammelstellen verkürzen. Insgesamt 37 städtische Altkleider-Container sind derzeit in Neukirchen-Vluyn aufgestellt. Das entspreche einem Container pro 729 Einwohnern. Künftig soll es ein Container pro 600 Einwohner sein. Statt bisher 37 werden dann 45 Altkleider-Container (davon neu nicht-städtische) auf öffentlichen Flächen stehen. Als neue Standorte für Container von gemeinnützigen Organisatioinen oder gewerbrlichen Sammlern sind vorgesehen: Kranichstraße, Wichernstraße (Hausnummer 24), Jahnstraße, Bendschenweg Nähe Menotrstraße, Tersteegenstraße/Freizeitbad, Etzoldstraße/ Glogauer Straße und Dürerstraße 22-25. in der Regel sollen die Altkleider-Container zusammen mit Glascontainern „Wertstoffsammelplätze“ bilden.

Wohlbemerkt geht es bei den Überlegungen der Stadt nur um Standorte auf öffentlichen Flächen. „Auf private Flächen haben wir keinen Zugriff“, sagte die städtische Müll-Expertin Marion May-Hacker. „Dort kann jeder mit dem Eigentümer einen privaten Vertrag abschließen.“ So seien derzeit 32 Container-Standorte auf privaten Grundstücken bekannt.

In den 69 Containern in Neukirchen-Vluyn (32 städtische, 37 „gewerbliche“ oder „gemeinnützige“) wurden im Jahr 2018 insgesamt 235 Tonnen Altkleider gesammelt, das entspricht 8,8 Kilo pro Kopf. Die Stadt geht davon aus, dass sich dieser Wert steigern lässt. So ließen sich nach bundesweiten Erhebungen bis zu zwölf Kilo pro Einwohner sammeln. Vollständig lasse sich dieses Potenzial wohl nicht ausschöpfen. Marion May-Hacker glaubt aber, dass die Erhöhung der Containderdichte die Neukirchen-Vluyner motiviert, mehr gebrauchte Textilien wegzugeben. Es gehe auch darum, dass Menschen „Ressourcen an die richtige Stelle bringen“.

Die Umsätze im Altkleidergeschäft sinken derzeit, weil die Qualität der weggeworfenen Textilien immer schlechter werde. Das verschärft die Konkurrenz. „Wir werden offensiv für unsere eigenen Sammelstellen werben“, kündigte May-Hacker an. 66.000 Euro hat Neukirchen-Vluyn 2018 mit Altkleidern eingenommen – Geld, das in die Gebührenberechnung einfließt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort