Treff 55 in Neukirchen-Vluyn Beim Ankommen und Vernetzen helfen

Neukirchen-Vluyn · Flüchtlingshelfer des Treff 55 begleiten Geflüchtete aus der Ukraine. Sie haben eine Austauschplattform im Internet konzipiert und wollen Basissprachkurse sowie ein traumatherapeutisches Angebot für Kinder und Erwachsene einrichten.

 Das Flüchtlingshelfer Team rund um Karin Heintel (rote Jacke).

Das Flüchtlingshelfer Team rund um Karin Heintel (rote Jacke).

Foto: Mathias

Die Flüchtlingshelfer Karin Heintel, Gürdal Türker und Nidal Hussein sind froh über die Verstärkung, die ab Mitte April ihren Dienst antritt. Zwei weitere Vollzeitkräfte werden das Team der Flüchtlingshilfe des Treffs 55 unterstützen. Die Fachkräfte der Beratungsstelle der Grafschafter Diakonie begleiten rund 50 Flüchtlinge aus der Ukraine im Auftrag der Stadt Neukirchen-Vluyn. Die Zahl der Ankommenden steige und ändere sich täglich.

Karin Heintel, die die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit koordiniert, kann auf Erfahrungen und Strukturen aus früheren Jahren zurückgreifen. Dennoch gestalte sich die Situation dieses Mal anders. „Die Menschen kommen in der Regel dezentral unter, oftmals privat, bei Leuten, die sie hier vor Ort kennen oder in den von der Stadt vermittelten Wohnungen, die Bürgerinnen und Bürger anbieten“, sagt Heintel. Bislang habe es nur sehr wenige Zuweisungen für die Unterkunft Am Hugengraben gegeben, in der die Grafschafter Diakonie rund 200 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern begleitet.

Stattdessen sind die Flüchtlingshelfer jeden Tag in Neukirchen-Vluyn und Umgebung unterwegs, um den Neuankömmlingen zu helfen. Teams aus haupt- und ehrenamtlichen Helfern besichtigen etwa die angebotenen Wohnungen, schauen, ob es ein Badezimmer gibt, der Zustand der Räume in Ordnung ist, ob eine Familie oder eine Einzelperson darin wohnen kann.

Gleich nach dem Ankommen ist  Hilfe beim Anmelden bei der städtischen Meldestelle gefragt. Erst danach können die Helfer für die Flüchtlinge Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz beantragen. Die Flüchtlingshilfe kann dabei auf Ehrenamtler bauen, von denen zwei ukrainische Sprachkenntnisse haben. „Es haben sich zusätzlich einige Geflüchtete gemeldet, die uns beim Dolmetschen unterstützen, was hilfreich ist.“ Zusammen mit einer von ihnen entwickelte Heintel die Austauschplattform „Ukrainer in Neukirchen-Vluyn“. Die Geflüchteten betreiben die Facebookgruppe selbstständig, knüpfen Kontakte untereinander und tauschen Informationen aus.

„Derzeit ist es ein wichtiger Teil unserer Arbeit, die Leute darin zu unterstützen, dass sie sich vernetzen und begegnen können, auch wenn sie weiter auseinanderwohnen“, sagt Heintel. Demnächst soll daher eine große Selbsthilfeinitiative starten, die – von Geflüchteten selbst geleitet – Austauschtreffen anbietet. Mit der Spende eines Unternehmens wurden weitere Integrations- und Hilfen konzipiert. Darunter traumatherapeutische Angebote sowie ein kostenloser Kurs der Volkshochschule, der Basiskenntnisse in der deutschen Sprache vermittelt. Dafür sucht die Diakonie derzeit Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache als Kursleitende. Kontakt für Interessenten: Karin Heintel, 0151 54054125.

(RP)
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