Wald-Experten von Schloss Bloemerheim Keine Perspektive für die Fichte

Neukirchen-Vluyn · Die Baumexperten von Schloss Bloemersheim möchten die widerstandsfähigeren Douglasien und Roteichen in den heimischen Wäldern etablieren.

 Nebelschwaden ziehen durch einen Fichtenwald.  Klimawandel und Borkenkäfer haben der Baumart sehr zugesetzt.(Themenfoto).

Nebelschwaden ziehen durch einen Fichtenwald.  Klimawandel und Borkenkäfer haben der Baumart sehr zugesetzt.(Themenfoto).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Im Rahmen seiner „Themenwoche Wald“ hat der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider Station im Forstbetrieb Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn gemacht. Einen Tag lang war er mit dem Freiherrn Friedrich von der Leyen unterwegs. Ein Thema war die Frage, welche Bäume in Zukunft noch eine Chance haben gegen Dürre, Schädlinge und Krankheiten zu bestehen.

Keine Perspektive sehen die Experten auf Schloss Bloemersheim für die heimische Fichte. Der Klimawandel und der Borkenkäfer hätten der Baumart zu sehr zugesetzt. Alternativ möchten die Förster gerne Douglasien und Roteiche etablieren. Beides sind keine heimischen Baumarten, jedoch äußerst resistent und mittlerweile in Deutschland heimisch geworden. Baron von der Leyen ärgert deshalb die Diskussion um heimische und nicht-heimische Arten: „Wenn die Bäume sich unter neuen Bedingungen hier wohlfühlen, sollte man verschiedene Baum-Arten miteinander kombinieren“, sagte der Freiherr. Eine finanzielle Förderung auch für diese Baumarten dürfe dabei nicht ausgeschlossen werden.

Aktuell dürfen bei Förderungen zur Wiederbewaldung nur maximal 30 Prozent der Neupflanzungen aus nicht-heimischen Arten bestehen. „Da fragt man sich zurecht, was einem die Förderung bringen soll, wenn mehrheitlich nur Bäume gepflanzt werden dürfen, die voraussichtlich anschließend kaputtgehen“, pflichtete René Schneider bei. „Wir müssen den Waldbauern bei der Förderung mehr Spielraum geben. Sie wissen meist am besten, was ihrem Wald mit den Bedingungen vor Ort guttut.“ So oder so dränge die Zeit, weil immer mehr Flächen Schäden aufweisen. Sobald an einer Stelle Bäume krank werden und entnommen werden müssen, sei das wie eine Wunde durch die weitere gesunde Bäume krank werden können.

„Wenn eine Beschattung fehlt, kann das zu sogenannten Sonnenbränden führen. Jüngere Pflanzen sind zudem der Sonne ungeschützt ausgeliefert und können ebenfalls nicht nachwachsen. Das wächst sich zu einer Negativspirale aus“, so von der Leyen.

(RP)
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