„Noltanien“ in Neukirchen-Vluyn Ein Zeichen der Solidarität setzen
Neukirchen-Vluyn · Bei der nächsten Mahnwache auf Noltanien am kommenden Sonntag hat sich Unterstützung der Intitiative „Alle Dörfer bleiben“. angekündigt. Familie Nolte hatte zuvor mit einem gelben Kreuz Solidarität mit den Gegnern des Braunkohle-Abbaus gezeigt.
Anfängliches Erstaunen wich schnell der puren Freude bei Alexandra und Roland Nolte als am vergangenen Sonntag nach der Mahnwache auf „Noltanien“ das Telefon klingelte. Am Apparat war Britta Kox, Pressesprecherin der Initiative „Alle Dörfer bleiben“, sie kündigte ihren Besuch bei der nächsten Mahnwache gegen den Kiesabbau auf dem Hof der Familie Nolte am Sonntag, 16. Januar, an. Vorausgegangen war die Teilnahme Noltaniens an einer Online-Protestaktion für Lützerath. Lützerath ist das letzte Dorf, das im Rheinischen Revier der Braunkohle weichen soll. Die Noltes hatten dazu aus Solidarität ein gelbes Kreuz als Symbol des Widerstands gegen den Braunkohleabbau bei der ansonsten pinken Mahnwache in Neukirchen-Vluyn aufgestellt.
Britta Kox ist Bewohnerin des vom Tagebau bedrohten Dorfs Berverath und engagiert sich in der Initiaitive „Alle Dörfer bleiben“. Diese hatte gemeinsam mit „LützerathLebt“ und Fridays for Future zu dem Aktionstag aufgerufen hatte. „Am Tagebau Garzweiler II sollen Menschen immer noch für Braunkohle enteignet werden. Durch unseren Kampf gegen RWE, haben wir schon viel erreicht. Nun droht auch in Neukirchen-Vluyn – nicht für Braunkohle, sondern für Kies – im schlimmsten Falle eine Enteignung.“ so Aktivistin Britta Kox.
Solidarisch stehe sie hinter den Menschen, die für den Erhalt ihrer Heimat kämpfen und will sie tätkraftig unterstützen. Daher möchte sie der Mahnwache auf Noltanien einen Besuch abstatten. Neben den Hashtags #lützibleibt, #hambibleibt und #alledörferbleiben soll ab sofort auch den Hashtag #noltanienbleibt etabliert werden.
„Wir sind gerührt und freuen uns wirklich sehr auf den Besuch, genauso wie auf den Austausch mit Britta Kox“, so die Eheleute Nolte. Genau wie Kohle sei Kies eine endliche Ressource, deren Abbau nicht nur Natur, sondern die Heimat vieler Menschen zerstört und unwiederbringlich vernichtet. In beiden Fällen müsse ein Umdenken stattfinden. „Der Kreis Wesel hat genau wie die betroffenen Regionen um Lützerath ihren Teil bereits geleistet. Sollte der Abbau weiterhin in diesem Maße stattfinden, wird der Niederrhein genau wie das Rheinland bald in seiner Ursprungsform nicht mehr existieren oder zu erkennen sein. Kohleabbau wie Kiesabbau müssen gestoppt werden, ansonsten wird man sich nicht an die 1,5 Grad-Grenze halten können“, so die Noltes.