Kurzkritik Schmickler und die Verbotspartei

Wilfried Schmickler hat am Freitagabend in Neukirchen-Vluyn sein Programm „Kein zurück“ gezeigt. 460 Besucher kamen in die weihnachtlich geschmückte Kulturhalle. Viele Besucher kamen, weil sie sein politisches Kabarett einzigartig finden.

 Kabarettist Wilfried Schmickler trat in Neukirchen-Vluyn auf.

Kabarettist Wilfried Schmickler trat in Neukirchen-Vluyn auf.

Foto: dpa

„Ich sehe ihn immer wieder gerne“, sagte ein Fan. Ein anderer nannte ihn „unübertrefflich wortgewandt“. Das ist er tatsächlich, manchmal redet er sogar so schnell, dass man gar nicht mehr mitkommt. Die Themen sind Politik, aber auch Alltägliches. Der Kabarettist fand für Politiker einprägsame Kosenamen wie „Brötchen mit Brille“, „Doktor Mabuse der CSU“ oder „Messias aus Wermelskirchen“.

Und er hat herausgefunden: „Je heftiger man die AfD anfeindet, desto größer wird ihr Freundeskreis.“ Weil die anderen Parteien eben viel zu wünschen übrig ließen, stellte Schmickler sogar ein Konzept für seine eigene Partei vor. Eine klare Vorstellung hat er von seiner zukünftigen Verbotspartei. Massentierhaltung: verboten, Verschickung von deutschem Plastikmüll in Länder der Dritten Welt: verboten, Waffen aller Art: verboten, und auch das Fahren von Geländewaren in Innenstädten: verboten. Denn „ohne rigorose Eingriffe in die destruktive Lebensweise wird die Welt zugrunde gehen.“

Auch das Fernsehen ist ein Thema. „Für mich wird das Fernsehen von heute ja gar nicht mehr gemacht“, sagte Schmickler. Allerdings gehöre er auch nicht mehr zur „Eroberungsgruppe“. Die Jüngeren versuchten sich als sogenannte Influencer, als „Kanalarbeiter“ auf dem youtube-Kanal.

„Wilfried Schmickler ist schon mehrmals bei uns aufgetreten, er ist einer der besten politischen Kabarettisten“, sagte Michael Linde vom Kulturamt. Am 11. Januar präsentiert Helmut Sanftenschneider in der Kulturhalle „Nacht Schnittchen“, eine Show für Comedy und Kleinkunst. 

Birgit Lameyer

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